Deutschland ist Domain-Europameister

Einen Tag vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz hat Deutschland den Titel als Domain-Europameister bereits sicher. Mehr als zwölf Millionen Domains mit dem für Deutschland stehenden Kürzel .de stellen nicht nur in Europa, sondern auch im weltweiten Vergleich einen unerreichten Spitzenwert für Länderkürzel dar. Dies bestätigen aktuelle Zahlen von United Domains.

Demnach lässt .de sogar generische Domain-Endungen wie .net und .org hinter sich, die aktuell etwa 11,4 respektive 6,8 Millionen Registrierungen vermelden. Lediglich die Endung .com liegt mit über 76 Millionen vergebenen Webadressen weiterhin unangefochten an der Spitze. Innerhalb Europas rangiert die Niederlande mit knapp 2,9 Millionen .nl-Domains auf Platz 2 vor Italien mit rund 1,5 Millionen registrierten Webadressen.

„Um in puncto Domainzahl vorne liegen zu können, müssen eine Reihe von Faktoren zusammenspielen“, erklärt Markus Eggensperger, Leiter der Abteilung für Recht und Businessdevelopment bei United Domains. Dass eine hohe Bevölkerungszahl alleine in diesem Zusammenhang nicht ausreiche, zeige das Beispiel Frankreichs ganz deutlich.

„Frankreich hat im Vergleich nicht viel weniger Einwohner als Deutschland. Der Grund, warum das Land im Domain-Ranking nicht weiter vorne zu finden ist, erklärt sich aus seinem spezifischen administrativen Hintergrund“, erläutert Eggensperger. So habe Frankreich noch vor wenigen Jahren die Vergabe seines Länderkürzels sehr streng reguliert und sehr hohe Preise für eine Registrierung verlangt. „Noch vor zwei, drei Jahren gab es erst 200.000 Domains mit der Endung .fr. Nach der Deregulierung ist diese Zahl zwar stark angestiegen, vom Potenzial her hinkt Frankreich aber immer noch etwas hinterher.“

In Deutschland habe sich die Situation in dieser Hinsicht von Anfang an grundlegend anders gestaltet, sagt Eggensperger. „Deutschland war bereits in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre sehr innovativ, was die Domain-Vergabe betrifft. Jeder konnte eine .de-Domain haben, wenn er das wünschte.“ Auch die im Vergleich zu Frankreich relativ niedrigen Kosten einer Registrierung hätten viele Interessenten zum Erwerb einer deutschen Domain motiviert. „Man hat es in Deutschland verstanden, die Wirtschaft und die Registrare sehr früh ins Boot zu holen. Das war eine wichtige Entscheidung. Heute ist Deutschland der zweitwichtigste Internetmarkt der Welt hinter den USA.“

ZDNet.de Redaktion

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