In einem Interview mit der Washington Post hat Microsoft-CEO Steve Ballmer das Ende der Print-Medien vorausgesagt. Seiner Ansicht nach werden in einem Zeitraum von 8 bis 14 Jahren alle Medien über IP-basierte Netzwerke konsumiert und Zeitungen sowie Zeitschriften nur noch in digitaler Form verteilt.
Ballmer betonte die Notwendigkeit interaktiver Medienangebote und sagte, dass man Fernsehprogramme dafür nur über ein IP-Netzwerk bereitstellen müsse. Sein Sohn interagiere bereits über Xbox Live mit Freunden in aller Welt, er selbst könne diese Möglichkeit nicht nutzen, wenn er ein Basketballspiel im Fernsehen betrachte.
Gebührenpflichtigen Medienangeboten im Internet erteilte Ballmer eine klare Absage und bezeichnete Abonnements eher als Ausnahme. Seine Lieblingsserie „Lost“ schaue er lieber als werbefinanzierte Sendung im Internet, als sie im Fernsehen aufzuzeichnen oder bei iTunes zu kaufen. Solange die Werbung nicht zu sehr störe, sehe er keinen Grund, für Angebote im Internet zu bezahlen, so Ballmer.
Befragt nach dem Stand der Verhandlungen zwischen Microsoft und Yahoo erklärte Ballmer, sein Unternehmen führe keine Gespräche über eine vollständige Übernahme von Yahoo. Stattdessen diskutiere man andere Formen der strategischen Zusammenarbeit. Carl Icahn und dessen Bemühungen, den Verwaltungsrat von Yahoo neu zu besetzen, stufte der Microsoft-CEO als unabhängigen Faktor ein. Mitarbeiter von Microsoft hätten auch mit Icahn Gespräche über Yahoo geführt.
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