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Exklusiv: Overclocking-Tool erhöht Leistung von Mac Pro

Als in den achtziger Jahren die ersten IBM-PC-Clones auftauchten, die höher als das Original mit 4,77 MHz getaktet waren, konnten Spielefreaks feststellen, dass viele ihrer Spiele schneller wurden. So flog die Cessna 182 des Sublogic-Flugsimulators mit der Geschwindigkeit eines Eurofighters. Der Bustakt eines Computers ist deshalb grundsätzlich keine gute Quelle für Echtzeit.

Das hat Microsoft inzwischen gelernt, Apple offensichtlich noch nicht. Führt man nach dem Overclocking Benchmarks, etwa Cinebench oder Geekbench durch, wird zunächst keine Leistungssteigerung durch die Benchmarks signalisiert. Nimmt man eine Stoppuhr zu Hilfe, lässt sich die höhere Performance durch das Overclocking allerdings verifizieren. Darüber hinaus bemerkt man, dass die Systemuhr nach dem Overclocking des Rechners deutlich schneller läuft.

Mac OS mit Zeitproblemen nach Overclocking

Anders als Windows, Linux und viele Hackintosh-Varianten verwendet Mac OS den Bustakt als Zeitquelle. Er wird nur beim Booten mit der Echtzeit abgeglichen. Die Korrektur der Zeit durch den NTP-Daemon von Mac OS gelingt ebenfalls nicht: Er funktioniert bei einer zu starken Abweichung einfach nicht mehr.

Während man Programmierern des IBM-PC XT die Verwendung des Bustakt wegen Unzulänglichkeiten seines Timer-Bausteins Intel 8253 noch nachsehen musste, darf man von Apple, die heute ausschließlich Rechner mit modernem HPET-Timern anbieten, mehr erwarten. Immerhin verwenden Multimedia-Anwendungen den HPET-Baustein. Videos laufen nach dem Übertakten daher nicht schneller.

Einzige Möglichkeit, die Zeit des Mac Pros wieder zu „normalisieren“, ist ein Neustart ohne Ausschalten des Rechners. ZDNet Clock ist grundsätzlich „rebootfest“. Doch es gibt einige Pferdefüße. Der Mac Pro der neuesten Baureihe (MacPro3,1) lässt sich zwar im ZDNet-Test bis 3241 MHz stabil übertakten. Doch ein Reboot ohne Absturz ist nur bis 3178 MHz möglich. Ungetrübte Overclocking-Freude gibt es über diese Frequenz hinaus nicht.

Problematischer verhält sich das Gerät der ersten Generation (MacPro1,1). Programmiert man den Clockchip, so lässt sich der Rechner nicht mehr rebooten – nicht einmal, wenn man die werksseitige Frequenz wählt. Die zu schnell laufende Uhrzeit wird somit zum Dauer-Ärgernis.

Die Möglichkeit, den Mac Pro neuester Bauart (MacPro3,1) nach dem Overclocking booten zu können, ermöglicht auch unter anderen Betriebssystemen eine höhere Frequenz. Das ist insbesondere deshalb interessant, da es für das Modell bisher kein funktionierendes Overclocking-Tool für Windows gibt. Das Gerät der ersten Generation (MacPro1,1) kann hingegen unter Windows mit SysTool übertaktet werden.

Problem mit Standby-Modus

Nach dem Aktivieren des Mac Pro aus dem Standby-Modus wird der Clock-Chip vom Betriebssystem auf die Standardeinstellung zurückgesetzt, was zur Folge hat, dass dadurch trotz Overclocking-Frequenz der Rechner wieder mit dem Standardtakt läuft. Ein erneutes Übertakten mit ZDNet Clock funktioniert zudem erst wieder, wenn vorher die zum Utility gehörende Kernelextension aus dem Speicher geladen wird. Das lässt sich via Terminal sehr leicht durch die Eingabe des folgenden Befehls erledigen:

kextunload -b de.zdnet.kext.overclocksize>

Mit einer späteren Version von ZDNet Clock wird dieser Bug behoben.

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ZDNet.de Redaktion

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