EU will einheitliche Regeln für Online-Shopping schaffen

Die EU-Kommission will die Regeln für das Kaufen und Verkaufen von Produkten im Internet länderübergreifend vereinfachen und vereinheitlichen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat Meglena Kuneva, EU-Kommissarin für Verbraucherschutz, dies in London auf einer Konferenz zum Online-Verbraucherschutz angekündigt. Eine neue Richtlinie soll den Nutzern beim Einkauf auf ausländischen Shopping-Portalen mehr Sicherheit bieten.

„Im Herbst werde ich den Entwurf einer neuen Richtlinie vorlegen, mit der der bestehende Dschungel komplexer Gesetze gelichtet werden soll“, erklärte Kuneva. Gemeint sind dabei vor allem nationale Unterschiede hinsichtlich Widerrufsrecht, Garantie, Lieferbedingungen und Abwicklung von Beschwerden. „Ein einheitliches Regularium mit einfachen Grundrechten soll künftig Kunden und Anbietern erleichtern, Erzeugnisse und Dienstleistungen in ganz Europa zu kaufen und zu verkaufen“, so Kuneva.

Auch gegen die Abzockversuche im Netz kündigte die EU-Kommissarin ein konsequenteres Vorgehen an. „Es geht nicht an, dass Kunden über zu zahlende Preise nicht korrekt informiert werden“, sagte Kuneva. Erst im Februar hatte die EU Untersuchungen gegen Fluggesellschaften aufgrund von „gravierenden und anhaltenden Verbraucherproblemen beim Verkauf von Online-Flugtickets“ eingeleitet. Jede dritte von insgesamt 386 seitdem geprüften Websites mit Flugangeboten gebe nicht die vollständigen Flugpreise an, lautete das ernüchternde Analyseergebnis. Um die Internetnutzer besser zu informieren, will die Kommission im Herbst einen Konsumenten-Leitfaden herausgeben, der alle Europäer über ihre Rechte beim Online-Shopping aufklären soll.

Laut EU-Statistik nutzen rund 56 Prozent der EU-Bürger, die über einen Internetzugang verfügen, das Web zum Einkaufen. Allerdings bestellen von den insgesamt 150 Millionen Europäern lediglich 30 Millionen auch über Landesgrenzen hinweg.

ZDNet.de Redaktion

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