Spamabwehr vor Kapitulation: Greifen gängige Methoden noch?

Alle heute verwendeten Ansätze zur Spambekämpfung sind unzureichend. Den besten Schutz können Mailserverbetreiber erreichen, indem sie eine Kombination aus content-basiertem Fingerprinting und SPF einsetzen, wobei SPF vor allem einer Entlastung des ressourcenintensiven Fingerprintings dienen kann.

Die Entlastungsfunktion kann aber erst wirkungsvoll greifen, wenn die vielen technischen Probleme mit SPF gelöst sind und alle Domaininhaber richtige, aktuelle SPF-Records pflegen. Letzteres dürfte noch längere Zeit ein Problem bleiben.

DNS-Blacklisting beschränkt viele Nutzer in der Art und Weise, wie sie Mail nutzen können. Der Betrieb eines eigenen Mailservers wird oft unmöglich, wenn man von seinem ISP eine pauschal gelistete IP-Adresse bekommt. Zudem nimmt die Effektivität ständig ab.

Bekommt man die Spam-Problematik langfristig nicht ohne Nutzereinschränkungen in den Griff, so sollten wenigstens effektivere Methoden eingesetzt werden. Dies kann nur dadurch gelingen, dass man die Gesamtzahl der SMTP-Server im Internet auf wenige Tausend beschränkt. Dort müsste jeder Benutzer ein Account haben, was ihn zu etwa 1000 Mails pro Monat berechtigt. Nutzer mit höherem Bedarf, etwa Newsletterversender, könnten diesen Bedarf beim Betreiber des Mailservers anmelden.

Diese radikale Maßnahme wäre aber letztendlich eine Kapitulation des Internets vor den Spammern. Die Nutzer ziehen ein Netz vor, in dem jeder mit jedem frei kommunizieren darf und es somit keinen Unterschied zwischen Anbieter und Nutzer gibt, wie das beispielsweise bei BTX der Fall war, das durch das Internet innerhalb weniger Jahre trotz politischer Gegenwehr verdrängt wurde.

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ZDNet.de Redaktion

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