Siemens will offenbar bis zu 15.000 Arbeitsplätze abbauen. Von der Umbaumaßnahme, welche die Siemens-Führung als „eine der härtesten in der Konzerngeschichte“ bezeichnete, soll aber vor allem das mittlere und obere Management betroffen sein. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise.
Der Vorstand von Siemens will angeblich noch am Donnerstag über die Details der Restrukturierung entscheiden. Wie viele Stellen in Deutschland gestrichen werden, sei noch unklar, heißt es in dem Bericht. Es gehe darum, die Verwaltungskosten um 1,2 Milliarden Euro zu drücken.
Siemens-Chef Peter Löscher sagte gegenüber der Zeitung: „Es kann nicht sein, dass wir nur bei den Arbeitern Opfer einfordern. Es geht uns jetzt um die Lehmschicht – vor allem das obere und das mittlere Management.“ Dabei sei die Sparmaßnahme intern nicht unumstritten. Betriebsrat und Top-Management sollen sich sehr offen ausgetauscht haben.
Für Löscher ist dies aber nur ein Meilenstein. Die Zusammenfassung der Geschäftsbereiche sei Anfang des Jahres nur der Auftakt einer umfassenden Änderung gewesen. Der Siemens-Chef will einen schnellen und konsequenten Konzernumbau. Und die 15.000 gestrichenen Stellen sollen nicht das Ende sein. Löscher veranschlagt für weitere Maßnahmen mehrere Monate, so dass die Restrukturierung insgesamt etwa 12 bis 24 Monate dauern soll.
Außerdem sagte er, dass Siemens seine Führungskultur anders gestalten werde. Die jüngsten Personalentscheidungen seien zum Teil „sehr zügig“ gefällt worden und müssten gründlich überdacht werden. Des Weiteren erwartet Löscher sich mehr Fahrt für den Konzern, wenn „ein richtig guter Chinese das China-Geschäft führt und ein richtig guter Inder für Indien zuständig ist“. Derzeit sei ein sehr großer Teil der 600 Führungskräfte des Konzerns deutsch und männlich – das wolle er ändern.
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