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Offener Yahoo-Brief an Aktionäre lehnt Teilverkauf ab

Die Fronten im Kampf um die Übernahme von Yahoo durch Microsoft verhärten sich zusehends. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, sprachen sich sowohl Yahoos Chairman Roy Bostock als auch CEO Jerry Yang in einem offenen Brief an die Aktionäre nach wie vor gegen eine Übernahme aus.

Microsoft habe Yahoo vorgeschlagen, nur das Suchmaschinen-Geschäft für eine Milliarde Dollar zu kaufen, heißt es in dem Brief. Zudem soll das Angebot der Redmonder eine Beteiligung Yahoos an künftigen Werbeeinnahmen bei Suchabfragen beinhalten. Trotz dieser Offerte lehnt Yang einen Deal mit Microsoft weiterhin ab. Stattdessen sei die mit Google geschlossene Kooperation im Werbegeschäft weitaus besser, so die Argumentation der Yahoo-Spitze.

Angeblich soll Microsoft Yahoo Investitionen in Höhe von rund acht Milliarden Dollar in Aussicht gestellt haben, wenn sich die Yahoo-Führung bereit erkläre, einen exklusiven Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren zu unterzeichnen. Laut dem Brief an die Aktionäre hätte sich Yahoo bei einer Zustimmung im Werbegeschäft mit einem Schlag von Microsoft abhängig gemacht. Zudem verweisen die beiden Yahoo-Manager darauf, dass Microsoft bei einer Unterzeichnung ein Vetorecht bei bestimmten Aktionen von Yahoo bekommen hätte, das auch bei einem möglichen Verkauf des Unternehmens von Bedeutung wäre.

Analysten vermuten, dass der Brief an die Aktionäre Geschlossenheit vermitteln soll. Schließlich hatte Microsoft am Montag mitgeteilt, dass ein erneuter Teilübernahmeanlauf davon abhänge, dass Yang abgelöst und die Führungsspitze neu bestellt werde.

Die nun offensiv gestarteten Vorsichtsmaßnahmen Yangs scheinen nicht unbegründet zu sein, da sich der US-Milliardär Carl Icahn bei Yahoo mit rund 50 Millionen Aktien (rund 3,5 Prozent) eingekauft hat und nun einen Machtkampf mit der Unternehmensführung anstrebt.

Mit dem Brief habe die Yahoo-Führung die Anteilseigner nun aufgefordert, Icahn bei der für August angesetzten Hauptversammlung die Unterstützung zu verweigern, berichtet die Financial Times Deutschland. Der Großinvestor hatte bisher einen Verkauf Yahoos angestrebt und will seine eigenen Interessenvertreter in den Verwaltungsrat wählen lassen, die Yang anschließend aus dem Amt befördern sollen.

Bostock und Yang verteidigen ihre bisherige Unternehmensstrategie damit, dass die mit Google geschlossene Kooperation den Aktionären einen größeren Mehrwert biete als eine etwaige Zusammenarbeit mit Microsoft. Schließlich handle es sich dabei nicht um eine Exklusivvereinbarung, die dem Konzern keinen Spielraum bei künftigen Entscheidungen überlasse.

ZDNet.de Redaktion

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