Google und Microsoft haben sich der so genannten „Connecting for Health“-Initiative angeschlossen, die sich um Datenschutz und -sicherheit im IT-Gesundheitssektor bemüht. Die beiden Unternehmen wollen sich für die Einhaltung hoher Sicherheitsstandards bei ihren Online-Gesundheitsdiensten einsetzen. Strengere Richtlinien sollen bei den Patienten für mehr Vertrauen bezüglich der Speicherung ihrer Patientendaten im Internet sorgen. So sollen etwa Zugriffe auf die Online-Krankendaten künftig von unabhängigen Gremien geprüft werden.
Bereits im März dieses Jahres hatte die Bundesärztekammer Online-Gesundheitsdienste kritisiert und davor gewarnt, dass Patientendaten aus dem Internet kommerziell weiterverwendet werden könnten. „Wir sehen das Ganze nicht so übertrieben kritisch“, erklärt hingegen Dagmar Nedbal, Pressesprecherin der Bayerischen Landesärztekammer. „Der Datenschutz im Onlinebereich ist ein bekanntes Problem. Patienten, die ihre Krankheitsdaten online speichern lassen wollen, können selbst darüber bestimmen, ob diese weitergegeben werden dürfen oder nicht.“ Derzeit sei der Personenkreis, der sich von derartigen Angeboten angesprochen fühle, aber noch relativ klein.
Diese Einschätzung bestätigen auch erste Tests von Googles Online-Gesundheitsdienst Google Health. Beispielsweise zog Google Health im Rahmen des Testbetriebs am Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston in den ersten Wochen nach dem Start nur 150 Patienten an. „Zentrales Hemmnis in diesem Zusammenhang ist sicherlich das derzeit noch fehlende Vertrauen der Patientenschaft in solche neuartigen Dienste“, so Nedbal. In Deutschland seien die Bürger in dieser Hinsicht traditionellerweise noch vorsichtiger als in den USA.
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