Einen Prototypen des Merian Scout Navigator hat der Reiseliteratur-Spezialist Merian aus dem Verlagshaus iPublish bereits auf der CeBIT 2007 vorgestellt. Bis die ersten Modelle im Handel erhältlich waren, ist noch mal etwa ein Jahr vergangen. Der Scout Navigator will neben der klassischen Routenfindung vor allem Infos zu Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Bars vermitteln.
Die Konkurrenz ist in Sachen GPS-Gerät mit Reiseinformationen dünn gesät. Lediglich Falk hat mit dem N240L etwas Ähnliches im Angebot. Was die Kombination aus GPS-Navigationsgerät und klassischem Reiseführer für die Hosentasche dem Benutzer bringt, zeigt der Test.
Design
So viel Schick und Charme bieten nur wenige Navigationssysteme: Der Merian Scout Navigator leuchtet in trendigem Blau, der Gehäuserand selbst besteht aus schwarzem Klavierlack, das Display ist glänzend klar. Doch der edle Eindruck verblasst schnell, wenn der Nutzer ein paar Eingaben über den immerhin gut reagierenden Touchscreen getätigt hat. Denn dann zieren deutlich sichtbare Fingerabdrücke das GPS-Gerät.
Pluspunkte sammelt der Navigator durch seine Größe. Mit 10,8 mal 8,8 mal 2,6 Zentimetern und 244 Gramm Gewicht lässt sich der Guide nicht nur im Auto einsetzen. Er ist klein genug, um ihn in jeder Jackentasche mitzunehmen. Damit sind jedoch Zugeständnisse verbunden. Der Hersteller iPublish hat mit 3,7 Zoll (9,4 Zentimeter) einen eher kleinen Bildschirm spendiert. Die Mitbewerber liefern inzwischen Breitbild-Navigationssysteme mit 4,3 Zoll Bildschirmdiagonale aus. Sie bieten natürlich mehr Platz für die Darstellung von Informationen. Lob gibt es dagegen für die hohe Auflösung von 640 mal 480 Pixeln. Damit kann derzeit kein Konkurrenzgerät aufwarten. Die meisten Systeme begnügen sich mit 480 mal 272 Pixeln.
Die Bedienung erfolgt durch leichtes Berühren des Bildschirms, ähnlich wie beim iPhone. Schade, dass der Touchscreen des Scout Navigators nicht über die Zoom-Funktion des Apple-Handys verfügt. Diese ermöglicht es nämlich iPhone-Nutzern, Bilder mit dem Finger größer zu ziehen. Das ist umso bedauerlicher, als der Scout Navigator ja mit vielen Bildern zu Hotels und touristischen Highlights arbeitet. Sie sind allerdings nur statisch in zwei Größen hinterlegt.
Viele physische Bedienelemente finden sich nicht auf dem Navigationsgerät. Auf der Oberseite ist ein Ein-Aus-Schalter angebracht, der auch den Standby-Modus regelt. An der Unterseite liegen ein USB-Port zum Aufladen und die Kopfhörerbuchse. Sie erweist sich vor allem bei Stadtspaziergängen als äußerst nützlich. Links befindet sich noch ein SD-Karteneinschub.
Beim mitgelieferten Zubehör ist Merian recht großzügig. Im Paket enthalten sind ein Etui, eine Dockingstation und ein Ladegerät für den Betrieb im Auto, ein Netzgerät, eine Windschutzscheibenhalterung und Stereokopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker. Die Scheibenhalterung ist solide gebaut und sitzt stabil. Eine Fernbedienung, wie sie die Premium-Geräte von Tomtom oder Navigon mitbringen, fehlt hingegen.
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