Die EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien plant eine rasche Prüfung der Marktsituation für Daten- und SMS-Roaming. In einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung kündigte Viviane Reding bis Mitte Juli eine Entscheidung über eine mögliche Tarifregulierung an. Ein passender Vorschlag sei bereits vorbereitet. Heute läuft ein Ultimatum aus, das die Mobilfunkprovider auffordert, ihre Preise zu senken.
Nach Ansicht von Reding sind die Kosten für das Verschicken einer SMS und die mobile Internetnutzung im Ausland viel zu hoch. Im Vergleich zu Januar sei der Preis pro SMS zwar von 29 auf 28 Cent gesunken, liege aber immer noch weit über ihrer Zielvorstellung von 12 Cent, so die EU-Kommissarin. Für das Datenroaming peilt Reding Gebühren von 35 Cent pro MByte an, die sich die Provider gegenseitig berechnen dürfen. Dadurch sollen statt der derzeit üblichen 5,24 Euro pro MByte Durchschnittstarife von 1 Euro pro MByte möglich werden.
Reding erwartet, dass die Mitgliedsstaaten und das Europaparlament eine europäische Regulierung begrüßen. „Mehrere Minister und sehr viele Europaabgeordnete warten nur darauf, dieses Problem gemeinsam mit der EU-Kommission zu lösen.“ Eine entsprechende Verordnung könne bereits zum Jahresende in Kraft treten. „Eine solche Verordnung muss nicht in nationales Recht umgesetzt werden, sondern ist sofort Gesetz, wenn Europaparlament und EU-Ministerrat mehrheitlich zustimmen.“
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