Cisco duldet angeblich Produktfälschungen

Verschiedene Händler von gebrauchten Cisco-Produkten haben das Unternehmen für sein lasches Vorgehen gegen den Verkauf gefälschter Netzwerkgeräte kritisiert. Mike Sheldon, CEO von Curvature (früher: Network Hardware Resale), erklärte, dass Cisco seinen Händlern jegliche Unterstützung bei der Ermittlung von Produktpiraten verweigere.

„Das größte Problem ist, dass wir lediglich feststellen können, dass ein Produkt sehr wahrscheinlich unecht ist“, sagte Sheldon. „Aber was soll man von autorisierten Cisco-Händlern in China halten, die ihre Produkte für 95 Prozent weniger als den Listenpreis anbieten? Wir haben Cisco schon mehrfach auf diese Dinge angesprochen, aber bisher kaum Reaktionen erhalten.“

Die United Network Equipment Dealer Association (Uneda), ein Zusammenschluss von mehr als 300 Wiederverkäufern von gebrauchten Netzwerkprodukten, hat nach eigenen Angaben bereits im November 2007 den Cisco-CEO John Chambers über Probleme mit gefälschten Produkten informiert. „Wir haben Cisco in der Vergangenheit immer wieder unsere Hilfe angeboten, um Produktfälschungen bei eBay zu identifizieren“, schrieb die Uneda in ihrem Brief. Nach Aussagen von Sheldon, der auch Präsident der Uneda ist, blieben dieser sowie weitere Briefe und E-Mails an Chambers und andere hochrangige Cisco-Vertreter stets unbeantwortet.

Cisco wollte zu möglichen Produktfälschungen, die im Internet oder bei eBay angeboten werden, keine Stellung nehmen. Ein Sprecher erklärte lediglich, dass sein Unternehmen zwar nicht mit der Uneda, aber mit anderen Organisationen zur Bekämpfung von Produktfälschungen zusammenarbeite. „Als Teil unseres Bekenntnisses zur Qualität unserer Produkte gehen wir kontinuierlich und aktiv gegen Produktfälschungen vor, um den möglichen Schaden für unsere Kunden und unsere Marke zu minimieren.“

ZDNet.de Redaktion

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