Wie eine aktuelle Studie von Futuresource Consulting in Großbritannien und den USA zeigt, fertigt jeder dritte Nutzer Raubkopien von Filmen an. Die Befragung unter 3613 Konsumenten führte zu dem Ergebnis, dass die Piraterie innerhalb eines Jahres deutlich zugenommen hat – im Vorjahr noch erstellte nur jeder Vierte eine illegale Kopie.
Am stärksten neigen Männer zwischen 18 und 24 Jahren zum Raubkopieren. In Großbritannien zeigt sich vor allem ein Trend zum Brennen von TV-Sendungen auf DVD. Während im vergangenen Jahr 42 Prozent sagten, dass sie unerlaubt Fernsehsendungen kopierten, sind es 2008 bereits 61 Prozent.
Besonders häufig werden ausgeliehene DVDs illegal überspielt. Sowohl Amerikaner als auch Briten zeigen eine Vorliebe dafür, Filme zu kopieren, die sie entweder in einer Videothek geliehen oder im Bekanntenkreis geborgt haben. Vorrangig gefragt sind Neuerscheinungen. So brannten die Nutzer in Großbritannien über einen Zeitraum von sechs Monaten im Schnitt 13 neue und neun ältere Titel. In den USA lag das Verhältnis zwischen neuen und älteren Filmen bei 7,4 zu 6.
Hierzulande wird das Internet als sehr viel größeres Problem angesehen als das sogenannte Offline-Kopieren. „Das Hauptproblem liegt im Internet-Bereich, wo der absolute Großteil der Raubkopien genutzt wird“, sagt Oliver Trettin, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV). Für einen massiven Anstieg der DVD-Piraterie, wie in der Studie erhoben, gebe es in Deutschland keine Belege.
Wo immer das Produkt DVD für die Öffentlichkeit verfügbar sei, etwa im Verleih, entstünden Risiken und die Möglichkeit des Kopierens, ergänzt Trettin. „Allerdings ist es oftmals so, dass bereits zum Verleihstart Filme im Internet auch illegal verfügbar sind und so der Verleih sicherlich nicht die erste Quelle ist.“
Zum Kopieren der DVDs werden laut der Studie sowohl analoge als auch digitale Verfahren eingesetzt. Vorwiegend wird von einem DVD-Player auf einen Rekorder überspielt oder eine gängige PC-Software zum Brennen von DVDs benutzt. Neben den weit verbreiteten Kopien von Verleih-DVDs werden auch Filme kopiert, die sich im Besitz der Nutzer befinden.
Auf die Frage, ob sie die Filme rechtmäßig erworben hätten, wenn es keine Möglichkeit zum Kopieren gegeben hätte, antworteten die Nutzer mehrheitlich mit Ja. In Großbritannien sagten 63 Prozent, sie würden in diesem Fall einige oder sogar alle DVDs kaufen, in den USA waren 77 Prozent zum Erwerb bereit.
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