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EU greift bei SMS-Preisen durch

ZDNet: Die GSM Association hat sich kürzlich für einen Preisrückgang bei SMS im Ausland von 29 Prozent in den vergangenen Monaten gerühmt. Der durchschnittliche Preis liegt heute bei 28 Cent. Warum erscheint Ihnen das noch unzureichend?

Viviane Reding: Im Januar haben die in der European Regulators Group organisierten 27 nationalen Regulierungsbehörden einen durchschnittlichen Preis von 29 Cent für SMS im Ausland festgestellt. Die neuesten Ergebnisse, die wir vergangene Woche erhalten haben, zeigen, dass sich daran nichts geändert hat. Einige vorläufige Ergebnisse deuten sogar darauf hin, dass er auf 30 Cent gestiegenen sein könnte, mit Spitzen von bis zu 80 Cent in einigen Mitgliedsstaaten.

Ich habe aber Anfang des Jahres deutlich darauf hingewiesen, dass nur eine glaubwürdige Reduzierung des SMS-Preises – eines Service, der einen hohen Reifegrad erreicht hat – gesetzgeberische Eingriffe vermeiden kann. Laut der BEUC, der europäischen Verbraucherorganisation, beträgt der Gewinn bei Kurznachrichten 97 Prozent des Preises. Der Widerstand der Industrie ist daher nicht gerechtfertigt. Es gibt keinen Grund, warum der Geldbeutel der Verbraucher geplündert werden soll, wenn sie eine Grenze innerhalb Europas überschreiten.

ZDNet: Welche Tarife für SMS und Datenübertragung stellen Sie sich vor?

Viviane Reding: Die Tarife müssen wettbewerbsfähig und ansprechend für die Verbraucher sein. Die dänische Regulierungsbehörde hat gerade ein Studie über den normalen Preis einer SMS in einem funktionierenden Markt veröffentlicht: Demnach läge er bei 4,2 Cent – wobei 25 Prozent Mehrwertsteuer bereits enthalten sind. Wohlgemerkt, der aktuelle Preis liegt bei rund 30 Cent. Die dänische Behörde hält auch einen Preis von 1,15 Euro pro Megabyte für die Datenübertragung im Ausland für angemessen. Ich denke, wir sollten diese Vorschläge ernst nehmen, um im Rahmen der kommenden europäischen Regulierung einen gerechten Preis festzusetzen.

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ZDNet.de Redaktion

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