Categories: MobileSmartphone

Mehr Funktionen und mehr Komfort: iPhone-Software 2.0

Als Steve Jobs noch vor dem Verkaufsstart des iPhone 3G geradezu euphorisch von 500 Anwendungen sprach, die vom ersten Tag an für das iPhone im iTunes App Store zur Verfügung stehen sollen, hat der Apple-Chef nicht übertrieben: Es sind mittlerweile sogar über 750 Handy-Applikationen, die entweder kostenlos oder gegen Entgelt auf das Apple-Handy wandern und dieses mit neuen Funktionen versehen. Wer wirklich sinnvolle Programme haben will, muss dafür aber zahlen, und das kann sich bei mehreren Anwendungen summieren. Herrn Jobs dürfte es freuen, denn er verdient kräftig mit.

Es gibt neben dem App Store aber weitere Neuerungen mit der Firmware 2.0, die das iPhone besser machen sollen. Da sind zum Beispiel eine Suchfunktion, einen Masseneditiermodus für E-Mails und ein separates Adressbuch. ZDNet hat sich alle Neuheiten genauer angesehen und stellt die beliebtesten Tools aus dem App Store vor.

Neuheiten der iPhone-Firmware 2.0

E-Mail-Clients: Unter „Einstellungen“, „Mail, Kontakte, Kalender“, „Account hinzufügen“ befinden sich zwei neue E-Mail-Einträge: Microsoft Exchange und MobileMe. Mit einem Exchange-Konto lassen sich Firmen-Mails auf dem iPhone abrufen und versenden, und das im Push-Verfahren. Auf diesem Weg können auch Termine und Kontakte via Unternehmensserver auf das iPhone übertragen werden.

Die Frequenz dieses automatischen Datenabgleichs stellt man unter „Einstellungen“ ein („Neue Daten laden“). Die Zeitspanne zwischen zwei Push-Aktionen kann zwischen 15 und 60 Minuten liegen. Manuell lassen sich Daten zwar auch abrufen, das widerspricht allerdings dem Push-Prinzip. Für die sichere Einwahl ins Firmennetzwerk hat Apple der iPhone-Software 2.0 das VPN-Protokoll IPSec spendiert, für eine abhörsichere und stabile Verbindung via Internet.

Mit MobileMe kommt der Nachfolger des .Mac-Internetdienstes von Apple auf das iPhone. Damit können sämtliche Bilder, Termine, Kontakte und vieles mehr vom Server auf das Apple-Handy geladen werden, ohne dass sie die Speicherkapazität negativ beeinflussen.

Neu ist auch die Suchfunktion: Ab sofort kann man seine Kontaktdatenbank per Fingertipp und Suchfunktion durchforsten. Außerdem hat Apple die Kontaktdaten in ein separates Adressbuch ausgelagert (also ohne die Telefonanwendung drumherum), was die Suche noch ein wenig schneller macht. Sie funktioniert schrittweise, so dass man meist nur zwei oder drei Buchstaben eintippen muss, bis der gesuchte Name erscheint. Die Suchfunktion ist allerdings noch nicht optimal implementiert: Bis man die Suche starten kann, vergehen mehrere Sekunden. Ein echtes Versäumnis ist zudem die Tatsache, dass Apple der iPhone-Software 2.0 nicht gleich eine globale Suchfunktion à la Spotlight spendiert hat.

Mit der Firmware 2.0 unterstützt das iPhone mehrere Kalender, wie man diese zum Beispiel in iCal auf dem Mac angelegt hat. Das erleichtert die Synchronisation bestimmter Termingruppen. Außerdem werden die Kalenderfarben von iCal übernommen, was das Zuordnen einzelner Termine vereinfacht.

E-Mails komfortabel verwalten: Im Gegensatz zur Firmware 1.1.4 lassen sich mit der Software 2.0 E-Mails blockweise löschen oder in einen anderen Ordner verschieben. Hierzu tippt man auf „Bearbeiten“ und berührt nacheinander die in Frage kommenden E-Mails. Sie werden mit einem roten Häkchen versehen und hellblau hinterlegt. Zudem wird die Anzahl der zu löschenden oder verschiebenden Nachrichten angezeigt. Ein weiterer Fingertipp schickt sie dann ins digitale Nirwana. Praktisch ist auch, dass sich der Papierkorb auf diesem Weg manuell zwangsentleeren lässt. Das funktionierte bis dato nur zeitgesteuert.

Der bisherige Taschenrechner des iPhone war ein echtes Ärgernis, man konnte mit ihm nicht einmal Prozent rechnen. Diese Fehlfunktion hat Apple abgeschafft und einen wissenschaftlichen Taschenrechner implementiert. Der Clou: Im Hochformat handelt es sich um den bekannten Rechner, dreht man das Apple-Handy um 90 Grad, stehen neue Funktionen wie Wurzelrechnung, Quadratzahl, Potenzieren und andere zur Verfügung.

Allerdings zieht die Zunahme an Rechenfunktionen eine Verkleinerung der Tasten nach sich. Das ist für Menschen mit dünnen Fingern kein Problem, alle anderen könnten sich beim Tippen schwer tun. Abhilfe hätte übrigens die Verkleinerung der Ziffernanzeige geleistet, dann wäre mehr Platz für die Funktionstasten übrig geblieben.

iWork- und Powerpoint-Anhänge: In Verbindung mit dem schnellen UMTS-Chip stellen E-Mail-Anhänge für das iPhone 3G kein Problem mehr dar. Umso besser, dass man nun sämtliche iWork-Inhalte am Apple-Handy ansehen kann, also Pages-, Numbers- und Keynote-Dokumente. Aber auch Powerpoint-Anhänge lassen sich jetzt darstellen. Und das sogar im Querformat per 90-Grad-Drehung des Handys.

Bildschirmfotos erstellen: Mit einer einfachen Tastenkombination, HOME festhalten und Einschalttaste kurz drücken, schießt man ein JPEG-Foto des aktuellen Bildschirminhalts, das entweder per Mail verschickt oder blockweise via iPhoto auf den Mac geladen werden kann. Für Redakteure und Entwickler eine sehr nützliche Funktion.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

15 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago