Für das gesamte Jahr empfahl CEO Paul Maritz den Anlegern, mit etwas niedrigeren Ergebnissen als den ursprünglichen Prognosen von 50 Prozent Wachstum zu rechnen. Er gab auch zu, dass die heruntergeschraubten Erwartungen zumindest teilweise auf Microsofts Markteintritt zurückzuführen seien.
VMware-CFO Mark Peek betonte bei der Präsentation der Ergebnisse aber, dass Microsoft nur „einen Bruchteil des Lösungsangebotes von VMware vorweisen könne“ und dass ihm kein Fall bekannt sei, in dem Microsoft VMware einen Kunden weggeschnappt habe. Nach einem Monat Konkurrenz ist das auch nicht weiter verwunderlich – und kann ja noch kommen. Die wichtigste Auswirkung des Marktstarts von Hyper-V sieht Peek bisher darin, dass sich der Verkaufszyklus verlängert, da Kunden nun intensiver prüfen wollen, welche Lösung zu ihren Anforderungen passt.
Maritz, 15 Jahre lang selbst Microsoft-Manager, hat die Kämpfe um die Marktmacht mit Netscape, Lotus, IBM, Oracle und anderen Anbietern in unterschiedlichen Bereichen aus nächster Nähe verfolgen können – und teilweise sogar mitbestimmt. Aber gerade aufgrund dieser Erfahrungen ist Maritz auch zuversichtlich, was VMware anbelangt: „Ich weiß, dass Microsoft ein hervorragender, aber nicht unbesiegbarer Mitbewerber ist. Ich weiß auch, dass sie es sich leisten können, auf Zeit zu spielen. Ich weiß aber auch aus eigener Erfahrung, dass es dann, wenn der Mitbewerber führt, investiert und innovativ ist, es sogar für Microsoft sehr schwer ist, aufzuholen.“
Das hoffen sicher auch die Anleger: Nachdem die VMware-Aktien beim Börsengang mit 124 Dollar starteten, ging es kontinuierlich abwärts. Nach der Präsentation der Quartalszahlen lagen sie trotz einem leichten Plus von 2,8 Prozent nur bei 38 Dollar – und fielen im nachbörslichen Handel um 14 Prozent auf 32,50 Dollar.
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