Betrachtet man die Rahmenbedingungen, sieht es schon seit einiger Zeit nicht mehr ganz so gut aus für VMware. Virtualisierung auf x86-Servern wird von der aufregenden Entdeckung der Saison allmählich zum Allgemeingut, was sich positiv auf die Verkaufszahlen auswirkt – aber auch die Konkurrenz wird größer.
Microsoft brachte im Zuge der Markteinführung von Windows Server 2008 seine Hypervisor-Software Windows Server Hyper-V, Oracle bietet als „Oracle VM“ eine Virtualisierungssoftware für eigene und fremde Anwendungen an, die kostenlos heruntergeladen werden kann, HP hat sein Virtual Server Environment (VSE) wieder entdeckt, und auch Citrix mit dem Xen-Server und der alte Konkurrent Parallels schlafen nicht.
Mehr Wettbewerb bedeutet auch fallende Preise – vor allem, da Virtualisierung für die meisten neuen VMware-Mitstreiter nur Mittel zum Zweck und nicht alleiniger Geschäftsinhalt ist. Das hervorragendste Beispiel dafür ist sicher Microsoft, dessen Virtualisierungsangebot Hyper-V seit Ende Juni zur Verfügung steht.
„Die Verfügbarkeit von Hyper-V wird die Barrieren für Server-Virtualisierung zusätzlich abschwächen“, sagte Corey Thomas, Vice President von Parallels, zwar anlässlich der Markteinführung, aber er prognostizierte auch einen Preissturz. Die ersten Folgen bekommt VMware bereits jetzt zu spüren – auch wenn man festhalten muss, dass der „Hyper-V-Effekt“ sich noch in überschaubaren Grenzen hält und jammern – wenn überhaupt – nur auf hohem Niveau möglich ist.
Das einzige, was man VMware nämlich vorwerfen kann, ist, dass das Unternehmen die hochgesteckten Erwartungen der Börsianer nicht ganz erfüllen konnte. Dennoch kletterte der Gewinn im zweiten Quartal 2008 auf 92 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor betrug er nur 52 Millionen, Auch der Umsatz lag mit 456 Millionen Dollar deutlich (54 Prozent) höher als im Vorjahresquartal – blieb aber eben gut zwei Millionen unter den Prognosen der Marktbeobachter.
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