MobileMe: Keine Konkurrenz für Exchange und Blackberry

MobileMe synchronisiert auf einem Mac das Adressbuch sowie Mail- und iCal-Anwendungen. Das heißt, es werden Kontakte, Termine, E-Mails, Fotos und Browser-Favoriten abgeglichen. Aktualisierungen, die auf einem Gerät durchgeführt werden, sollen automatisch auf einen sicheren Online-Server und dann zurück an alle Geräte gehen. Man kann wählen, ob die Synchronisierung automatisch stündlich, täglich, wöchentlich oder manuell durchgeführt werden soll. Ansonsten aktualisiert die Option Automatisch die Daten von einem Mac mit Leopard alle 15 Minuten und mit Tiger einmal pro Stunde.

Das ist beleibe nicht die fast verzögerungsfreie Synchronisierung, die Apple versprochen hatte. Allerdings könnte sich dies mit Einführung des Betriebssystems Snow Leopard mit integrierter Exchange-Unterstützung verbessern. Me.com meldet Anwender nach 15 Minuten Inaktivität automatisch ab. Das ist eine gute Sicherheitsmaßnahme. Man kann aber auch einstellen, für zwei Wochen eingeloggt zu bleiben. Es kommt im Test aber auch vor, dass das System einen Nutzer abmeldet, der sich gerade mitten in einer Aufgabe befindet. Das darf nicht passieren!

Im Test werden die Bearbeitungen von Kontakten auf einem iPhone fast unverzüglich im Adressbuch auf einem Mac mit Leopard übernommen, auf den danach über Me.com von Computern mit Windows XP, Vista, Tiger und Leopard zugegriffen wird. Wer mit dem iPhone ein Foto schießt, kann es mit dem MobileMe-Button schnell zu einem vorhandenen Album hinzufügen. Allerdings lässt sich vom Handy aus kein neues Album erstellen.

Leider gibt es während der gar nicht so kurzen Testperiode eine ganze Reihe von Frustrationen. E-Mails von dem Mac, der zum Einrichten von MobileMe verwendet wird, erscheinen nach der Synchronisierung zwar auf dem iPhone, nicht aber innerhalb der Online-Mail-Anwendung. Das Abschicken und Empfangen von Nachrichten scheint bei Windows Live Mail länger zu brauchen als bei Me.com, was aber ebenso wie bei anderen Funktionen, die auf Interoperabilität und Onlineverbindungen angewiesen sind, nicht unbedingt Apple anzulasten sein muss. Vier Tage nach dem Start von MobileMe braucht ein iPhone der ersten Generation mehr als zwei Minuten zum Abrufen der E-Mails aus dem neuen MobileMe-Postfach, in dem sich nur fünf Nachrichten befinden. Für andere Postfächer braucht dasselbe Handy hingegen nur eine Sekunde.


MobileMe Kontakte zeigt Google Maps für gespeicherte Standorte an. Es wäre schön, wenn auch der Kalender diese Funktion bieten würde, so dass man vereinbarte Treffpunkte schneller findet.

Auch beim Synchronisieren eines iPod Touchs und eines iPhones gibt es Probleme. Beide Geräte versuchen, ein Backup der Daten durchzuführen, ein Prozess – der 45 Minuten oder länger dauern würde. Und mehr als zweimal friert bei Synchronisierungsversuchen auf einem Mac iTunes 7.7 ein.

Apple erklärt nicht, wie MobileMe bestimmt, wo es die aktuellsten Daten zum Synchronisieren findet, nur dass dabei der Zeitstempel auf jedem Gerät eine Rolle spielt. Daher ist nicht ganz klar, was passiert, wenn man Daten per MobileMe von einem Computer synchronisiert, der ein falsches Datum hat. Außerdem gibt es keine Option, sich ein Protokoll der synchronisierten Objekte anzeigen zu lassen. So stellt sich die Frage, ob dies zu einem Problem werden kann, falls es einmal zu einem Fehler kommt. Was ist, wenn man versehentlich Kontakte, Kalender oder Fotos bearbeitet und dann feststellen muss, dass diese Änderungen von sämtlichen MobileMe-Instanzen übernommen wurden?

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ZDNet.de Redaktion

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