Anlässlich des alljährlichen Treffens mit Finanzanalysten, das dieses Jahr am 24. Juli in Redmond stattfand, hat Microsoft die optimistischen Erwartungen und Pläne für Windows Vista skizziert. Weit mehr als die Tatsachen und Zahlen weckte aber ein Video einer Fokusgruppe das Interesse der versammelten Experten: In dem Film änderten Vista-Kritiker ihre Meinung, nachdem ihnen Microsofts neuestes Windows ausführlich vorgeführt worden war.
Microsoft ließ die Teilnehmer der Fokusgruppe in dem Glauben, ihnen werde „Mojave“, ein bisher nicht vorgestelltes Windows-Release, präsentiert. Die Versuchspersonen, von denen einige noch nie eigene Erfahrungen mit Vista gemacht hatten, waren recht begeistert von „Mojave“ und stimmten weitgehend darin überein, dass sie es benutzen würden, wenn es auf den Markt käme. Mit der kleinen Demonstration wollte Microsoft beweisen, dass Anwender, wenn sie es erst einmal ausprobiert hätten, Vista schätzen würden.
Forrester Research dagegen stellte nur einen Tag nach der Microsoft-Analystenkonferenz eine Studie vor, die belegen soll, das Vista auch 18 Monate nach dem Start „sich immer noch abkämpfen muss, um bei Unternehmen einen Fuß in die Tür zu bekommen.“
Laut Forresters monatlicher Desktop-Studie, die auf 50.000 PC-Arbeitsplätzen in 2300 Firmen basiert, erreicht Vista lediglich einen Anteil von etwas unter neun Prozent. Das ist zwar mehr als die sechs Prozent im Januar dieses Jahres – aber immer noch weitaus weniger als der Anteil von 87 Prozent, den Windows XP erreicht.
Bill Veghte, Senior Vice President Online Services and Windows Business Group bei Microsoft, sieht das anders: Er legte Teilnehmern der Analystenkonferenz Zahlen vor, nach denen Vistas Akzeptanz bei gewerblichen Anwendern ordentlich zunimmt. Veghte sieht den Vista-Verkauf an Unternehmen mit plus 20 Prozent und Renewal-Raten für die Software Assurance von über 80 Prozent gut im Plan.
In Veghtes Präsentation fanden sich aber keine Zahlen darüber, welcher Anteil der Business-User von dem Recht des Downgrades auf XP – einem der „Vorteile“ des Software Assurance Programms – Gebrauch macht. Schade eigentlich, denn die wären richtig interessant gewesen.
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