Red Hat hat gestern Red Hat Enterprise Linux 4.7 (RHEL 4.7) veröffentlicht und gleichzeitig angekündigt, dass sich zukünftige Updates auf ein notwendiges Minimum beschränken werden. Der Hersteller versucht, seine Anwender stärker von der neueren Version 5 zu überzeugen. In Produktivumgebungen wird allerdings häufig die Version 4 wegen ihrer ausgezeichneten Stabilität bevorzugt. Zudem empfehlen viele Hersteller von Serveranwendungen nach wie vor die alte Version.
RHEL 4.7 basiert auf dem relativ alten Kernel 2.6.9, der als äußerst stabil gilt. Um aktuelle Hardware zu unterstützen, muss Red Hat einen nicht unerheblichen Aufwand in Kauf nehmen, um neue Treiber als sogenannten Backport in den alten Kernel einzupflegen. Die neue Version unterstützt nun Intels neue Chipsätze auf Basis der Southbridge ICH10 und AMDs neue Motherboard-Chipsätze. Ferner wurden vor allem neue Treiber für Netzwerk- und Storage-Controller hinzugefügt.
Anwendungsseitig zählen die Unterstützung von Password-Hashing mittels SHA-256 und SHA-512, das für den Einsatz in US-Regierungsstellen vorgeschrieben ist, IPv6-Unterstützung für iSCSI-Geräte und das Sicherheitspaket AIDE (Advanced Intrusion Detection Environment) zu den Neuerungen. Desktop-Anwender können sich zudem über Firefox 3 freuen.
Verbessert wurde auch das Echtzeitverhalten in virtualisierten Umgebungen. Ein Clockdivider korrigiert den Time-Stamp-Counter (TSC), so dass die virtuelle Uhrzeit weniger stark von der realen abweicht. Viele Anwendungen, etwa VoIP oder Datenbanken, zeigen ohne einen solchen Mechanismus ein fehlerhaftes Verhalten.
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