Journalisten klagen über Internetzensur in China

Anlässlich der bevorstehenden Olympischen Spiele in Peking haben sich Journalisten über die strenge Internetzensur in China beklagt. Entgegen den Zusagen der chinesischen Regierung hätten sie auch im Pressezentrum und den Sportstätten keinen uneingeschränkten Zugang zum Internet. Vielmehr seien viele Internetseiten nicht zugänglich, zum Beispiel die Website von Amnesty International oder Seiten, in deren Adresse das Wort „Tibet“ auftaucht. Auch Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisierte, dass seit gestern Seiten der Deutschen Welle, chinesische Angebote der BBC und Berichte der Hong-Konger Tageszeitung Apple Daily sowie der taiwanesischen Liberty Time wie auch die Site von ROG selbst nicht mehr aufrufbar seien.

Während des Bewerbungsverfahrens hatte Peking eine freie Berichterstattung zugesagt. Dieses Versprechen bekräftigten die Organisatoren im April gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Die sonst übliche strenge Zensur des Internets sollte für die Dauer der Olympischen Spiele für Journalisten gelockert werden.

In einer Erklärung hat das IOC darauf hingewiesen, dass sich der freie Internetnutzung nur auf Websites mit einem Bezug zu olympischen Wettkämpfen beziehe. Einige Journalisten zeigten sich vor allem frustriert über die geringen Downloadraten und äußerten den Verdacht, dass sie dadurch gezielt von der Nutzung des Internets abgehalten werden sollen.

Im letzten Monat waren dem Portal NBC Sports, das rund 900 Millionen Dollar für die Übertragungsrechte an den olympischen Spielen in Peking bezahlt hat, Filmaufnahmen vom Platz des himmlischen Friedens untersagt worden. Offizielle in Peking hatten die Anfrage mit den Worten „Dieses Thema sollten Sie nicht ansprechen“ abgelehnt.

ZDNet.de Redaktion

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