Der britische Hacker Gary McKinnon soll nun doch an die USA ausgeliefert werden. Das britische Oberhaus hat ein Gesuch McKinnons abgelehnt, mit dem er die Überstellung an die US-Behörden verhindern wollte.
McKinnon versucht seit sechs Jahren seine Auslieferung zu verhindern, um einer möglicherweise strengeren Bestrafung in den USA zu entgehen. Vorwürfe, wonach der Hacker zwischen 2001 und 2002 in Computersysteme der NASA und der US-Armee eingedrungen sein soll, hat er bereits zugegeben.
Während einer Anhörung vor dem Oberhaus wiederholte McKinnon seine Vorwürfe gegen US-Ermittler, die ihm mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe gedroht haben sollen, falls er sich nicht freiwillig an die USA ausliefere. Für den Fall seiner Kooperation und eines Schuldeingeständnisses stellten ihm die Ermittler nur drei bis vier Jahre Gefängnis in Aussicht. Das House of Lords begründete die Ablehnung des Gesuchs damit, dass die Androhung sehr hoher Strafen in den USA üblich sei, um Verdächtige zur Kooperation zu bewegen.
McKinnon befürchtet auch, dass ihm in den USA terroristische Motive für seinen Angriff auf Computer der US Army, der US Navy, der US Air Force und der NASA unterstellt würden. Er selbst begründet sein Eindringen immer wieder mit seinem großen Interesse an UFOs und den damals unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen, die seinen Angriff überhaupt erst möglich gemacht hätten.
Bereits 2006 hatte das britische Innenministerium der Auslieferung McKinnons zugestimmt. Im Anschluss war der Hacker auch vor dem höchsten Berufungsgericht des Vereinigten Königreichs gescheitert. Wie sein Anwalt mitteilte, will McKinnon nun als letzten Ausweg den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg anrufen.
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