Lange Zeit galten Standards vor allem den Herstellern als innovations- und geschäftshemmend. Große Konzerne wie IBM und Microsoft wehrten sich gegen „offene Systeme“, um die Kunden in Abhängigkeit zu halten. Kleine Unternehmen hofften mit innovativen Speziallösungen, eine Marktlücke für sich allein erobern zu können.
Das mit seinen offenen Standards stetig boomende Internet und die Verwandlung von IT-Konzernen wie IBM oder HP in Dienstleister hat die Situation grundlegend verändert. Aus einem Anbietermarkt ist zunehmend ein Nachfragemarkt geworden, der sich aufgrund des Sparwillens der Kunden auch beim Service massiv industrialisiert, sprich niedrige Kosten über Wiederverwendung, Automatisierung von Abläufen und Skaleneffekte bei Einkäufen erzwingt.
Doch den Anwenderunternehmen gehen inzwischen die Standardisierungsanforderungen zu weit, die sich daraus für sie ergeben – so zumindest lässt sich eine IDC-Umfrage deuten, bei der eigentlich die Potenziale der Auslagerung der PC- und Notebook-Betreuung für die Anwender ermittelt werden sollten. Das Ergebnis: Im Prinzip ist das Potenzial gewaltig, die Vorteile eines ganzheitlichen Client-Lifecycle-Managements sind zudem in den Grundzügen erkannt. Zu den wichtigsten Hauptanreizen für ein ganzheitliches Desktop-Management zählt neben der Vermeidung von Sicherheitsrisiken und der Erhöhung der Verfügbarkeit gleichrangig die Standardisierung der Infrastruktur.
Dennoch sträuben sich die Unternehmen die dafür nötige Standardisierung vorzunehmen – absurderweise mit dem Hinweis, dass dafür die einheitliche Infrastruktur nötig wäre, die man ja erst durch ein einheitliches Management anstrebt. An zweiter Stelle steht das beliebte Argument, wonach „sehr individuelle Anforderungen eine Standardisierung erschweren“. An dieser Stelle muss man sich klar machen, dass es um PCs und Notebooks geht, Geräte, die in sich längst in höchstem Maße standardisiert sind. Natürlich brauchen Entwickler eine andere Ausstattung als Grafiker oder Sekretärinnen.
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