Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein ist nach eigenen Angaben eine CD mit 17.000 Datensätzen zugespielt worden, die neben Namen, Adressen, Telefonnummern und Geburtsdaten auch Konteninformationen enthält. Woher die Daten stammen, die laut den Verbraucherschützern im Zusammenhang mit mehreren Betrugsfällen stehen könnten, ist noch unklar.

Der Verbraucherzentrale zufolge beschweren sich Verbraucher immer häufiger über Anrufe von Callcentern, die Waren oder Dienstleistungen verkaufen wollen. Besonders häufig seien Glückspielangebote Inhalt dieser ungebetenen und ungesetzlichen „Cold Calls„. Offenbar lägen einigen Callcentern Listen mit den Bankdaten der Angerufenen vor. „Uns sind die ersten Fälle bekannt, in denen von Konten der betroffenen Verbraucher abgebucht wurde, obwohl diese unmissverständlich jegliche Teilnahme an einem Glücksspiel abgelehnt hatten“, sagt Thomas Hagen, Sprecher der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. „Diese Tatsache ist erschreckend!“

Viele Betroffene gaben den Verbraucherschützern zufolge an, vor längerer Zeit Lose der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) per Kontoabbuchung bezahlt zu haben. Die Namen der auf der CD enthaltenen Exceldateien weisen ebenfalls auf die SKL hin.

„Mit ein paar Mausklicks können solche Daten kopiert, per Mail versandt und somit sehr schnell öffentlich zugänglich gemacht werden, was dem Missbrauch Tür und Tor öffnet“, erklärt Hagen. Die Verbraucherzentrale hat das unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) informiert, das ein Strafverfahren einleiten wird.

Die Verbraucherschützer raten, Kontoauszüge regelmäßig zu prüfen. Dies gelte auch für Kontobewegungen von Angehörigen, die aufgrund von Alter oder Krankheit den Überblick verlören und dank des bekannten Geburtsdatums leichte Beute unseriöser Anbieter werden könnten.

ZDNet.de Redaktion

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