Die deutsche DVD- und Videobranche hat im ersten Halbjahr 2008 trotz Wirtschaftsflaute ihren Umsatz mit 670 Millionen Euro auf Vorjahresniveau gehalten. Das geht aus einer Analyse des Marktforschungsinstituts GFK im Auftrag der deutschen Filmförderungsanstalt (FFA) hervor.
Vor allem der DVD-Verkauf habe sich positiv entwickelt, so die Studie. Mit 532 Millionen Euro Umsatz lag er zwar etwas unter dem Vergleichswert des Vorjahres (541 Millionen Euro), erreichte aber in Einzelverkäufen gemessen einen bisherigen Rekordstand. Zwischen Januar und Juni 2008 wurden rund 43,8 Millionen DVDs abgesetzt.
Auch der Blu-ray-Bereich erzielte laut Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) wachsende Umsätze. Im untersuchten Zeitraum seien 800.000 hochauflösende Filme im Wert von 17 Millionen Euro verkauft worden. „Unsere Blu-ray-Umsatzprognosen von 50 bis 60 Millionen Euro bis Ende dieses Jahres scheinen sich zu bewahrheiten. Der erzielte Umsatz in diesem Bereich konnte den leichten Rückgang bei den DVD-Verkäufen auffangen“, sagte der stellvertretende BVV-Geschäftsführer Oliver Trettin. In Anbetracht des Umstandes, dass das traditionell starke Weihnachtsgeschäft noch ausstehe, könne die Branche deshalb auf ein durchweg positives Gesamtjahr hoffen.
Einziger Wermutstropfen der Video- und DVD-Branche bleibe aber auch weiterhin das rückläufige Verleihgeschäft. „Der Abwärtstrend beim Verleih konnte zwar etwas abgeschwächt werden, setzt sich aber dennoch fort“, erläutert Trettin. So setzten die Videotheken im ersten Halbjahr mit 119 Millionen Euro rund 3 Millionen Euro weniger um als im Vergleichszeitraum des Jahres 2007.
Dafür sei in erster Linie die illegale Vervielfältigungspraxis im Internet verantwortlich, so Trettin. „Der Verleih-Bereich leidet schon seit Jahren unter der fortschreitenden Online-Piraterie. Der wirtschaftliche Schaden, der dadurch entsteht, ist nur schwer abzuschätzen.“ Der Verkauf sei von diesem Problem aber nur vergleichsweise wenig betroffen. „Beim Verkauf wird ein anderer Kundenkreis bedient, der durch einen starken Besitzwunsch geprägt ist.“
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