Online-Speicherdienst setzt auf Peer-to-Peer

Das Schweizer Software-Unternehmen Caleido hat die offene Betaphase seines Online-Speicherdienstes „Wuala“ gestartet. Das Sytem legt Daten nicht auf einem zentralen Server, sondern in einem Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P) ab.

Dem Anwender soll dabei kein Unterschied auffallen. „Für den Enduser sind wir einfach ein Online-Speicher“, sagt Caleido-Mitgründer und Geschäftsführer Dominik Grolimund. Für das Unternehmen bedeutet die Lösung Kostenersparnisse. Um Wuala für Nutzer attraktiv zu machen, setzt der Betreiber auf hohe Datensicherheit und eine soziale Komponente des Systems. Der Dienst ermöglicht beispielsweise einen einfachen Austausch von Dateien oder Fotos.

Dateien werden vor dem Upload in den Online-Speicher verschlüsselt, damit Nutzer die Kontrolle darüber behalten, wer darauf zugreifen kann. Im Anschluss verteilt das System im Hintergrund Datenpakete auf Festplatten-Speicherplatz, den andere Wuala-User zur Verfügung stellen.

Beim Download einer Datei werden so viele Fragmente wie möglich aus diesem P2P-Netzwerk bezogen. „Gleich nach dem Upload kommen die Daten bei einem Download noch vollständig vom Server, doch schon nach wenigen Tagen stammt der Großteil aus dem Netz“, erklärt Grolimund. Nach etwa zwei Wochen schließlich seien die Dateien praktisch komplett via P2P verfügbar. Das soll auch für eine zuverlässige Datenverfügbarkeit sorgen.

„Bei Downloads werden unsere Server kaum belastet. Dadurch sparen wir teure Bandbreite“, sagt Grolimund. Auch die Server selbst kämen günstiger als bei klassischen Online-Speichersystemen, da weniger Rechenleistung für die Verwaltung größerer Speicherkapazitäten ausreicht.

Die Finanzierung erfolgt unter anderem über Werbung, aber auch durch den Verkauf von Speicherplatz. Nutzer, die mehr als ein Gigabyte Speicherplatz nutzen wollen, haben zwei Optionen: Zum einen können sie Speicherkapazität ihrer lokalen Festplatte für das P2P-Netz praktisch eins zu eins gegen mehr Wuala-Speicher eintauschen. Zum anderen lässt sich zusätzlicher Platz (10 bis 1000 GByte) gegen eine jährliche Gebühr von 15 bis 640 Euro abonnieren.

Wuala will mehr als ein reines Speicher-Angebot sein. Das System ermöglicht es, gespeicherte Dateien oder komplette Ordner mit ausgewählten Freunden oder in Nutzergruppen zu teilen. Wer will, kann Dateien auch öffentlich bereitstellen. Damit ist Wuala beispielsweise als Fotosharing-Lösung geeignet.

ZDNet.de Redaktion

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