Dreidimensionale Internetauftritte und Avatare werden allmählich im Geschäftsleben Einzug halten, so eine Prognose der Analysten von Forrester Anfang dieses Jahres. Mittelfristig sollen sie sogar geschäftskritisch werden. Damit leiteten die Marktbeobachter einen Sinneswandel ein, war doch nach der ersten Aufregung und der folgenden Enttäuschung über die Vorzeige-3D-Welt Second Life das Thema von den meisten Unternehmen zunächst einmal ad acta gelegt worden.
Das sei ein Fehler gewesen, so Forrester: Virtuelle Welten stünden kurz davor, wertvolle Arbeitsmittel zu werden, Firmen wie BP, IBM, Intel und Organisationen wie die US-Armee hätten das erkannt und investierten in großem Stil in Technologien für virtuelle Welten. Zwar geben die Forrester-Analysten auch zu, dass es sich noch um eine Pionierphase handelt, sie sind sich aber sicher, dass das 3D-Internet in fünf Jahren eine ähnliche Bedeutung erlangt hat wie das Web heute.
Es sei für Unternehmen deshalb wichtig, schon heute anzufangen, mit 3D im Alltag zu experimentieren, etwa indem in ausgewählten Abteilungen damit begonnen werde. Ansatzpunkte für virtuelle Welten sieht Forrester bei Training und Kollaboration oder im Service.
Klaus Haasis, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg, der Innovationsagentur des Landes für IT und Medien, sieht das ähnlich: „Derzeit wird im 3D-Internet noch viel experimentiert. Fast täglich kommen neue Angebote auf den Markt. Letztlich hängt es aber vom Mehrwert für die Benutzer ab, ob sie sich langfristig etablieren können. Fest steht, dass die vielen Kinder und Jugendlichen, die sich bereits heute in virtuellen Welten aufhalten, das auch in Zukunft tun werden. Dadurch wird das Marktpotenzial für 3D-Internetwelten in den kommenden Jahren enorm ansteigen.“
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