Kalifornische Grundstücksbesitzer beschweren sich über Google und dessen Kameramobile. Bei den Aufnahmen für den Dienst Street View haben Mitarbeiter des Unternehmens angeblich mehrfach Schilder wie „Kein Durchgang“ und „Privatstraße“ ignoriert.

Die Tageszeitung „Santa Rosa Press-Democrat“ berichtet von einem Fall, in dem ein Google-Fahrer an zwei Verbotsschildern vorbeigefahren sei, um Aufnahmen eines Wohnhauses zu machen, das mehrere hundert Meter von jeder öffentlichen Straße entfernt liegt. Eine Anwohnerin namens Betty Webb sagte der Zeitung: „Hier geht es nicht nur um die Privatsphäre, sondern um Hausfriedensbruch. Die haben jeden Weg verlassen, um unser Haus aufzunehmen.“ Webb steht mit ihrem Fall aber keineswegs allein: Anhand von digitalen Karten konnte die Zeitung ermitteln, dass mindestens 100 Bilder in Street View Privatstraßen zeigen.

Google entgegnete, man habe zwar das Recht, von Privatstraßen aus zu fotografieren, versuche aber, dies zu vermeiden. „Unsere Richtlinien sehen vor, dass wir nicht auf Privatgrundstücke fahren“, so Unternehmenssprecher Larry Yu. Yu hatte zunächst auch behauptet, man gebe den Fahrern feste Routen vor. Als ein von der Zeitung befragter Fahrer dem widersprach, zog Yu die Behauptung zurück.

Ein Recht, auch auf und von Privatstraßen aus zu fotografieren, leitet Google aus der Existenz von Luft- und Satellitenaufnahmen ab. Bereits im April hatte Google sich in einer Stellungnahme zu einem Gerichtsverfahren in Pittsburgh wie folgt geäußert: „Bilder von Satelliten haben heute die Auswirkung, dass eine vollständig geschützte Privatsphäre nicht mehr existiert.“

ZDNet.de Redaktion

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