Universitäten sind insbesondere in Nordamerika als „Early Adopters“ wegweisend beim Umstieg auf den noch nicht finalisierten WLAN-Standard IEEE 802.11n. Die rund fünfmal so hohe Bandbreite gegenüber der aktuellen 802.11g-Spezifikation sind für die Hochschulen aufgrund der Nutzung von Video-Inhalten in der Lehre besonders interessant. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des Marktforschungsunternehmens ABI Research.
„Videos werden ein essenzieller Bestandteil des akademischen Lebens“, sagt Stan Schatt, Vice President von ABI Research. Auch der Bedarf, eine große Anzahl von Nutzern gleichzeitig zu versorgen, die Anforderungen von Sicherheitsabteilungen und die Erwartungshaltung der Studenten begünstigten eine frühe Adoption von 802.11n. Zudem seien die technikaffinen Mitarbeiter offen für neue Technologien.
Die University of Minnesota hat Trapeze Network bereits einen Großauftrag für die Umstellung auf 802.11n erteilt. Das WLAN-Netz wird rund zwei Quadratkilometer abdecken, verteilt auf 300 Gebäude und zugehörige Außenflächen, und damit über 80.000 Personen versorgen. Die geplanten Kosten dafür liegen bei 15 Millionen Dollar.
Auch an anderen Hochschulen, darunter die Carnegie Mellon University, die Duke University und die University of Arizona, wird der neue WLAN-Standard mithilfe von Anbietern wie Meru Networks, Cisco und Aruba implementiert. „Obwohl die Durchdringung des höheren Bildungsbereichs bei nur 2,3 Prozent liegt, stellt das eine sehr gute Annahmerate für solch eine neue Technologie dar“, so Schatt.
Bis zur Verabschiedung der endgültigen 802.11n-Spezifikation durch das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) wird es voraussichtlich noch über ein Jahr dauern. Im Juli dieses Jahres wurde das geplante Datum für die Publikation von Mitte 2009 auf November 2009 verschoben. Dennoch wird schon jetzt in die Netzwerke investiert, da laut den Marktforschern nur noch softwareseitige Änderungen am Standard zu erwarten sind.
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