Wissenschaftler der Universität Essen-Duisburg haben mithilfe von Google Earth herausgefunden, dass sich Kühe immer entlang der Nord-Süd-Magnetlinien ausrichten. „Dass sich größere Säugetiere am Magnetfeld der Erde orientieren, war bisher vollkommen unbekannt“, sagt Sabine Begall, Doktorin am Institut für Biologie der Uni Essen-Duisburg.
Möglich waren solche Forschungen erst durch die hochauflösenden Fotos der Google-Earth-Software. Genau 8510 Kühe seien mithilfe von Google Earth auf 308 Weiden beobachtet worden. „Zwar konnten wir nicht sagen, ob der Kopf oder das Hinterteil in Richtung Norden oder Süden gedreht war, aber für die Einordnung der Ausrichtung haben die Fotos genügt“, so die Forscherin.
Über die Möglichkeiten, die sich aus Google Earth ergeben, wird seit längerer Zeit in der Medien- und Datenschutzbranche gestritten. Datenschützer fürchten, dass Google immer hochauflösendere Fotos ins Internet einstellen könnte, mit denen sich Bürger ausspionieren lassen. „Auch in Zukunft werden die Bilder von Google Earth eine genauere Identifikation nicht zulassen“, sagt hingegen Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google Deutschland. „Der Sinn unser Produkte ist es nicht, Leute auszuspionieren. Wir achten weltweit den Datenschutz, und auf unseren Fotos wird man keine Person eindeutig identifizieren können.“
Google überträgt derzeit seinen bereits in den USA eingeführten Dienst Street View, der Städte detailgetreu abbildet, auch auf Europa. „Es ist richtig, dass wir für Google Street View jede Straße der großen Städte entlangfahren, fotografieren und daraus ein 360-Grad-Bild erstellen“, sagt Keuchel. Auch bei diesem Produkt werde man den Datenschutz achten und keine Autokennzeichen oder Gesichter von Passanten zeigen.
Googles Versprechen geht dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BFDI), Peter Schaar, jedoch nicht weit genug. Er fordert, dass Geodaten nur nach vorheriger Einwilligung des Betroffenen genutzt werden dürfen. Daher wolle er bei der anstehenden Novelle der Datenschutzregeln für eine Verschärfung im Umgang mit Geodaten plädieren.
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