Fraunhofer entwickelt Umgebung für mobiles Web 2.0

Mit der „Mobile Widget Runtime“ hat das Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme (Fokus) eine Umgebung entwickelt, die Web-2.0-Technologien auf das Mobiltelefon bringt. Die Lösung integriert Funktionen moderner Handys wie Telefonie, GPS oder Bluetooth und ist für eine Vielzahl von Modellen geeignet. Sie soll auf der morgen beginnenden IFA in Berlin vorgestellt werden.

„Die Mobile Widget Runtime ist ein kleiner, spezialisierter Browser auf Java2-ME-Basis“, beschreibt David Linner, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fokus. Das Grundgerüst für das mobile Web 2.0 bilden Widgets, die auf die Funktionen des Handys zugreifen. Auf der IFA soll dies anhand der exemplarischen Anwendungen „Mobiles Car-Sharing“ und „Ortsbezogene digitale Notizzettel“ demonstriert werden.

Derzeit arbeiten die Fokus-Forscher nach eigenen Angaben an einer Bluetooth-Unterstützung, die Web 2.0 auch ohne Internetverbindung ermöglicht. „Mit Bluetooth lassen sich mehrere Geräte in einem lokalen Netzwerk verbinden“, erklärt Linner. Damit sei beispielsweise ein Chat-Widget denkbar, das für eine lokale Anwendergruppe zwar das Nutzererlebnis einer Webapplikation biete, aber ohne teure mobile Online-Verbindung auskomme. Auch MMS oder Instant Messaging könnten integriert werden.

„Web-2.0-Dienste müssen oft schnell realisierbar und leicht veränderbar sein, häufig wird der Nutzer dabei auch zum Anbieter“, sagt Linner. Dementsprechend flexibel könne die Mobile Widget Runtime implementiert werden – sowohl als selbständige Plattform als auch durch Einbettung in bestehende Anwendungen als Basis für kleine Erweiterungen. Das erlaube nicht nur, mobile Web-2.0-Dienste im Betrieb um neue Funktionen zu erweitern, sondern auch Dritten die Möglichkeit zu geben, eigene Erweiterungen anzubieten, ohne dazu Einblick in die technischen Details der Basisanwendung gewähren zu müssen.

Wann und wie genau die Fokus-Lösung den Markt erreichen wird, stehe noch nicht fest und werde vom Feedback der Interessenten abhängen, so Linner. Denkbar sei, dass ein Grundgerüst als Freeware veröffentlicht werde. „Es geht uns auch darum, den Markt für Widgets zu beflügeln.“

ZDNet.de Redaktion

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