Virtuellen Online-Büros und Online-Kollaborationsportalen scheint eine große Zukunft bevorzustehen: Netzwerkfirmen wie Cisco und Nortel investierten in jüngster Vergangenheit mit der Übernahme von PostPath beziehungsweise dem Kauf von DiamondWare und der Ankündigung einer 3D-Online-Kollaborationsplattform. Adobe bietet mit Adobe Connect Pro eine ursprünglich als Webkonferenz-Tool konzipierte Lösung an, die allmählich um Kollaborationsfunktionen erweitert wurde. Und natürlich sorgte Google mit Google Text & Tabellen im vergangenen Jahr für viel Aufsehen – und wurde sogar schon als ernste Gefahr für Microsofts Office-Paket gesehen.
Vielleicht nicht zu Unrecht, denn der Softwarekonzern reagierte Ende Mai dieses Jahres mit der Veröffentlichung der Beta-Version seiner Online-Kollaborations- und Office-Lösung Office Live Workspace und dessen Small-Business-Version. Dass Microsoft die Online-Angebote als ernsthafte Herausforderung sieht, zeigt am besten die Tatsache, dass es seine Alternativen bereits ein halbes Jahr eher als zunächst geplant verfügbar machte – da schien wohl Eile geboten.
Bei seinen Web-Diensten unterscheidet Microsoft zwischen Live- und Online-Services. Die Live-Dienste wenden sich an Privatanwender und virtuelle Arbeitsgruppen, Online-Services an große Organisationen. Mit dieser Unterteilung trägt Microsoft der Segmentierung des Marktes Rechnung. Er zerfällt in zwei Bereiche: Zum einen gibt es große, zumindest zu einem gewissen Grad, in Unternehmensstrukturen integrierbare Kollaborationslösungen wie Clearspace von Jive Software, Zoho Office oder Ciscos Web-Ex Weboffice.
Zum anderen werden eher auf den individuellen Gebrauch oder den Einsatz in Kleinunternehmen ausgerichtet Online-Desktops angeboten, die sich mit geringer oder ganz ohne Integration nutzen lassen und lediglich grundlegenden Kollaborationsmöglichkeiten bieten.
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