Suchmaschine findet weltweit Namensverwandte

Geografen des University College London (UCL) haben eine Suchmaschine entwickelt, die die Verbreitung von Namen auf einer Weltkarte darstellt. Das Worldnames-Projekt greift auf eine Datenbank von 300 Millionen Namen in 26 Ländern zu.

„Es bietet uns ein aktuelles Bild davon, wie sich einzelne Familien über den Globus verstreut haben“, erklärt Paul Longley vom UCL Centre for Spatial Analysis, gegenüber der britischen Zeitung The Independent. Daraus ergäben sich vollkommen neue Möglichkeiten für alle, die an ihrer Familiengeschichte interessiert seien, sowie für die Darstellung nationaler und internationaler Migration.

In der Datenbank sind 10,8 Millionen Nachnamen und 6,5 Millionen Vornamen eingetragen. Afrika, Asien und Südamerika sind jedoch im Worldnames-Projekt derzeit noch weitgehend weiße Flecken. Lediglich einige europäische Länder sowie Nordamerika, Australien, Neuseeland, Japan, Indien und Argentinien können durchsucht werden.

Die Forscher des Centre for Spatial Analysis haben die Daten aus Wahlregistern sowie Telefon- und Adressverzeichnissen zusammengetragen. Gesucht werden kann auf mehreren regionalen Ebenen, von Stadtbezirken bis hin zur globalen Suche. Doch nicht alle Regionen sind schon so detailliert erfasst, dass die Suche nach Städten differenzieren kann. Bereits gut erschlossen ist der angloamerikanische Raum. Nutzer aus diesem Sprachraum können leicht feststellen, woher ihre Familiennamen stammen und wo sie heute anzutreffen sind.

Mit der Suchmaschine lässt sich zudem herausfinden, welche Vornamen am häufigsten in Kombination mit einem bestimmten Nachnamen auftreten. Außerdem kann dargestellt werden, in welchen Gebieten von Großstädten Menschen mit bestimmten ethnischen Wurzeln leben. „Das System erlaubt uns, eine sehr detaillierte Karte über die Verteilung von Ethnien zu erstellen“, so Longley. Beispielsweise zeigt die Partnerseite londonprofiler.org an, wo in London besonders viele Menschen deutscher Herkunft wohnen.

ZDNet.de Redaktion

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