Der Verwaltungsrat von Alcatel-Lucent hat Ben Verwaayen zum neuen Chief Executive Officer (CEO) und Verwaltungsratsmitglied ernannt. Zudem wurde Philippe Camus zum Verwaltungsratsvorsitzenden gewählt. Beide werden ihre Ämter zum 1. Oktober antreten.
Der 56 Jahre alte Verwaayen war von Februar 2002 bis 1. Juni 2008 CEO von BT. Davor war der Niederländer Vice Chairman der amerikanischen Firma Lucent Technologies, zu der er im September 1997 gewechselt war. Zuvor bekleidete er neun Jahre lang die Ämter eines President und Managing Director von KPNs Telekommunikationstochter PTT Telecom in den Niederlanden. Vor dieser Zeit hat Ben Verwaayen für den ITT-Konzern gearbeitet, aus dem später Alcatel hervorging. Verwaayens Büro wird am Konzernsitz in Paris sein.
Der 60-jährige Camus war Co-CEO bei der European Aeronautic Defense and Space Company (EADS) und Leiter eines Hightech-Unternehmens. Der Franzose ist Mit-Geschäftsführer von Lagardère, einem internationalen Medienkonzern, und Partner bei Evercore Partners, einer Investitions- und Beratungsfirma mit Sitz in New York.
Ende Juli hatte Alcatel-Lucent den sechsten Quartalsverlust in Folge hinnehmen müssen. Daraufhin erklärte die Unternehmensführung ihren Rücktritt. Der Verwaltungsratsvorsitzende Serge Tchuruk wird das Unternehmen zum 1. Oktober verlassen, genau wie die amtierende Geschäftsführerin Patricia Russo. Vor der Fusion von Alcatel und Lucent im Jahr 2006 war Tchuruk CEO von Alcatel und Russo CEO von Lucent.
Im zweiten Quartal hat Alcatel-Lucent einen Verlust von 1,1 Milliarden Euro ausgewiesen, während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zurückging. Der größte Teil des Verlusts entfällt auf den Geschäftsbereich CDMA.
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