Business Intelligence: Die Open-Source-Tools kommen

Die Anbieterlandschaft für Business Intelligence in Deutschland ist trotz der in letzter Zeit von den Branchengrößen vorangetriebenen Konsolidierung nicht übersichtlicher geworden. Die Marktforscher des Business Application Research Center (BARC) ermittelten für 2007 ein Gesamtvolumen des Marktes in Deutschland von 698 Millionen Euro, über 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die vier marktführenden Anbieter (IBM, Oracle, SAP, SAS) erwirtschafteten zusammen fast die Hälfte des Gesamtumsatzes, wuchsen aber hauptsächlich durch Übernahmen.

Vor allem kleinere Unternehmen konnten ihre Umsätze dagegen organisch steigern – häufig um über 30 Prozent. Und trotz der vielen Aufkäufe ist die Zahl der Unternehmen, die Software für Business Intelligence anbieten, sogar noch gestiegen: Es sind nun über 130. Dies zeige, schreibt BARC, „dass kleinere Anbieter im Markt weiterhin durch Innovation und spezialisierte Angebote gegen die Softwareriesen bestehen und Nischen finden können.“

Die Marktbeobachter von Lünendonk kamen zu einem ähnlichen Ergebnis. Sie bestätigen das beachtliche Wachstum der Verfolger und sehen ebenfalls, dass neben den integrierten Gesamtlösungen der großen Softwarekonzerne unabhängige Lösungen gefragt sind. Die Lünendonk-Studie belegt aber auch, dass Open Source erst in den Startlöchern steht, denn besonders große Zuwächse verzeichneten Informatica (70,9 Prozent), Qlikview (64,9 Prozent), Cubeware (46,6 Prozent), IDL (38,5 Prozent) und CSS (28,6 Prozent).

Die unübersichtliche Marktsituation macht den Verantwortlichen in den Firmen zu schaffen: Mit welchem Anbieter lohnt es sich, das auch für den Geschäftserfolg und das Bestehen im Wettbewerb immer wichtiger werdende Thema anzugehen? Wie kann man sicher sein, dass er nicht über Nacht vom Markt verschwindet? Und wie lässt sich sicherstellen, dass die von zahlreichen Experten beschworene engere Verzahnung von Business Intelligence mit anderer Unternehmenssoftware – wie ERP und CRM – gelingt?

Eine Möglichkeit wäre es, auf die allumfassenden und komplexen Komplettpakte der vier Marktführer zu setzen – was aber nicht jeder will. Als Alternative bieten sich Open-Source-Lösungen an.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

SEO-Beratung von Spezialisten wie WOXOW: Deshalb wird sie immer wichtiger

Wer bei Google mit den passenden Suchbegriffen nicht in den Top-Rankings gefunden wird, der kann…

24 Stunden ago

Umfrage: Weniger als die Hälfte der digitalen Initiativen sind erfolgreich

Unternehmen räumen der Entwicklung technischer und digitaler Führungskompetenzen ein zu geringe Priorität ein. Gartner fordert…

1 Tag ago

Google schließt zwei Zero-Day-Lücken in Android

Betroffen sind Android 12, 13, 14 und 15. Google sind zielgerichtete Angriffe auf die beiden…

2 Tagen ago

Gefährliche Weiterentwicklung der APT36-Malware ElizaRAT

Schadprogramm der pakistanischen Hackergruppe APT36 weitet seine Aktivitäten aus und verbessert seine Techniken.

2 Tagen ago

Google schließt weitere schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 130

Tenable vergibt für beide Schwachstellen einen CVSS-Basis-Score von 9,8. Zwei Use-after-free-Bugs erlauben möglicherweise das Einschleusen…

2 Tagen ago

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

3 Tagen ago