Der Analyst Pat Walravens von JMP Securities hat in einem Bericht SAP als potenziellen Käufer für den Business-Intelligence-Spezialisten Teradata ins Spiel gebracht. Walravens wies darauf hin, dass SAP in den vergangenen Wochen angedeutet habe, dass eine weitere Übernahme in Erwägung gezogen werden könnte und sieht Teradata als gute Ergänzung für die Walldorfer.
Ernsthafte Verhandlungen mit Teradata, dessen Marktwert derzeit bei 3,94 Milliarden Dollar liegt, müssten vom SAP-Aufsichtsrat abgesegnet werden. Personen, die mit den Vorgängen im Aufsichtsrat vertraut sind, konnten jedoch nicht bestätigen, dass solch eine Genehmigung erteilt worden sei. Das schließt jedoch nicht aus, dass bereits informelle Gespräche stattgefunden haben. Falls dem so sei, hätten diese aber bisher noch kein ernsthaftes Stadium erreicht, betonen Firmenkreise.
Die Spekulationen werden dadurch angeheizt, dass auch die Übernahme von Business Objects für 6,8 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr dem Aufsichtsrat erst sechs Wochen vor seinem turnusmäßigen Treffen vorgelegt wurde. Die nächste Zusammenkunft ist für Ende Oktober angesetzt.
Aber auch die Andeutungen von SAP-Manager John Schwarz, dem ehemaligen CEO von Business Objects, der Bereich Advanced Analytics sei es Wert, durch eine Übernahme gestärkt zu werden, lässt Walravens Vermutungen schlüssig erscheinen: Teradata würde nicht nur den Bereich Data Warehouse Management abdecken, wo SAP noch Schwächen hat, sondern eben auch ausgereifte Analysetools anbieten.
Der Marktführer in dem Segment, SAS Institute, befindet sich in privater Hand und steht nach Aussagen von Gründer Jim Goodnight nicht zum Verkauf. Desweiteren werden IBM mit RDBMS DB2, Hewlett-Packard mit seiner HP Neoview Business Intelligence Appliance und Oracle als Wettbewerber gesehen – alles ebenfalls für SAP nicht durch Kauf erwerbbare Lösungen.
Die Teradata-Aktie profitierte zumindest von den Gerüchten und stieg auf 23,59 Dollar. Damit lag sie fast sieben Prozent über dem Schlusskurs des Vortages.
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