Wie „Euro am Sonntag“ aus informierten Kreisen erfahren haben will, ist Siemens entschlossen, sich von seiner Hälfte an Fujitsu Siemens Computers zu trennen. Es sei geplant, dass der japanische Fujitsu-Konzern in einem ersten Schritt den Siemens-Anteil am gemeinsamen Joint Venture übernehme, berichtet die Zeitschrift. Das Endkundengeschäft solle anschließend weiterverkauft werden.
Als möglicher Käufer werde in Branchenkreisen Lenovo gehandelt, heißt es weiter. Vor inzwischen fast vier Jahren hatte der chinesische Konzern in einem ähnlichen Deal das PC-Geschäft von IBM übernommen.
Die Gerüchteküche um eine Auflösung des Joint Ventures zwischen Siemens und Fujitsu köchelt bereits seit einigen Wochen, geschürt durch immer neue Indiskretionen und Andeutungen. Hintergrund ist der zur Verlängerung anstehende Kooperationsvertrag und der Verlust der PC-Marktführerschaft in Deutschland. Die Anfang des Jahres leicht verbesserte Ertragslage entspricht offenbar immer noch nicht den hochgesteckten Erwartungen der Partner, insbesondere der Siemens-Führung.
Von den betroffenen Firmen war heute keine Stellungnahme zu erhalten. Siemens kommentiert Berichte und Gerüchte grundsätzlich nicht, Fujitsu-Siemens erklärt sich für nicht zuständig, und Fujitsu Deutschland verweist darauf, dass die Verhandlungen mit Siemens von der Muttergesellschaft in Japan direkt geführt werden.
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