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Treo Pro im Test: Palms Rückkehr in die Business-Class

Palm, einst Marktführer im PDA-Segment, hat eine tiefe Talsohle durchschritten. Sie gipfelte in der Abspaltung von Palm Source, der Abteilung, die für das Palm-Betriebssystem verantwortlich ist. Inzwischen hat Palm die Entwicklungsabteilung zurückgekauft, und einen visionären Chef an die Spitze des Unternehmens gesetzt: John Rubinstein, treibende Kraft bei der Entwicklung von Apples iPod. Er soll dafür sorgen, dass das brachliegende Betriebssystem auf Vordermann kommt und seine ehemalige Popularität wieder erreicht wird. Noch scheint man aber die Kehrtwende nicht geschafft zu haben, denn das aktuellste Smartphone, der Palm Treo Pro, wird mit Windows Mobile 6.1 ausgeliefert.

Design

Der Treo Pro ist geradezu ein Designerstück mit seiner schwarzen Klavierlack-Oberfläche und den abgerundeten Ecken. Mit seinen 11,4 mal 6,0 mal 1,5 Zentimetern ist der neue Palm schon fast zierlich gebaut. Beim Telefonieren liegt er extrem gut in der Hand, und mit 133 Gramm ist er nicht zu schwer. Zudem lässt er sich komplett mit nur einer Hand bedienen. Nicht ganz zufriedenstellen kann das 2,5 Zoll große, quadratische Display. Zwar bietet es eine hohe Auflösung von 320 mal 320 Pixeln bei bis zu 65.536 Farben, doch mit 45 mal 45 Millimetern Seitenlänge ist es eher ein Miniatur-Display, das einem modernen Smartphone eigentlich nicht mehr gerecht wird. Schön, dass selbst bei Sonnenlicht die Inhalte gut lesbar sind.

Der Fünf-Wege-Navigator und die Schnellzugriffstasten, mit denen man ins Windows-Mobile-Menü, zum Kalender und in die Nachrichtenzentrale des Smartphones gelangt, tragen nun eine deutlich modernere Handschrift, die man mit dem Prädikat „gelungen“ versehen kann. Weniger geglückt ist die Gestaltung der QWERTZ-Tastatur. Ihre Tasten wurden im Interesse des Designs so weit abgeflacht, dass die einzelnen Buchstaben nun schwerer zu treffen sind. Der von früheren Palm-Geräten bekannte Tippkomfort ist somit dahin. Immerhin: Alle Tasten weisen einen gut definierten Druckpunkt auf.

Am oberen Gehäuserand ist weiterhin die bei Palm übliche Taste zum Einschalten des Vibrationsalarms zu finden. Außerdem gibt es an der Seite einen Schalter zum direkten Aktivieren des WLAN-Moduls. HSDPA oder Bluetooth lassen sich dagegen nicht per Hardware-Schalter aus- und anknipsen – hierfür muss der Nutzer das Menü der Benutzeroberfläche bemühen.

Der Touchscreen des Smartphones reagiert gut auf Eingaben mit dem Finger, wer aber lieber mit Stylus arbeitet, kann ihn rechts unten herausziehen. Praktisch: Um einen Kontakt anzurufen, reicht es, dessen Anfangsbuchstaben einzutippen – ein vorheriges Aufrufen des Menüpunktes „Kontakte“ ist nicht nötig. Als recht gut erweist sich, dass der Nutzer direkt vom Startbildschirm aus im Internet googeln kann. Dazu hat Palm eine Suchzeile in die Tagesansicht integriert. Diese Suchzeile muss der Nutzer jedoch anders als bei der Kontaktsuche erst anwählen. Als Suchdienst wird Google aufgerufen.

Palm hat dem Treo Pro einen Bildschirmschoner spendiert, der neben Datum und Uhrzeit auch verpasste Anrufe und neu eingegangene Nachrichten anzeigt, ohne dass der Nutzer sein Smartphone erst umständlich aktivieren muss. Die Darstellung ist allerdings recht einfach – es wird weder angegeben, wie viele neue Nachrichten eingetroffen sind, noch, wie viele Anrufe verpasst wurden. Und wer die Anrufer waren, ist erst recht nicht ersichtlich.

Palm setzt auf Windows Mobile 6.1 als Betriebssystem. Doch im Gegensatz zu HTC oder Samsung, die über das Windows-Look-and-feel noch eine eigene Oberfläche stülpen, beschränkt sich Palm auf das reine Windows nahezu ohne eigene Modifikationen. Immerhin kann der Anwender den „Heute“-Bildschirm, der direkten Zugriff auf WLAN, Bluetooth, Termine und SMS beziehungsweise E-Mails gibt, mithilfe von verschiedenen Themen oder Hintergrundbildern individuell einrichten.

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ZDNet.de Redaktion

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