Ein weiter möglicher Ansatz, Einführungskosten zu senken, sind die Appliance-Modelle von Hardware-Anbietern wie IBM und HP. Dazu gehört etwa der BI-Accelerator. Im Gegensatz zu anderen, aus der IT bekannten Appliances, etwa für VPNs, ist das abzudeckende Thema aber deutlich weiter gefasst.
Für problematisch hält Treitz vor allem die Skalierbarkeit. Bei einer VPN-Appliance komme es allein auf den möglichen Datendurchsatz an. Reiche der nicht mehr aus, werde das Problem durch Anschaffung einer zweiten behoben. „Die SAP-Appliances müssen dagegen mehrdimensional skalieren. Die Idee ist daher im Grunde gut, aber nicht so einfach umsetzbar, wie das die Hersteller glauben lassen wollen“, meint Treitz.
Die Gründe erhöhter Kosten für Anschaffung und Betrieb einer SAP-Lösung sieht Treitz aber nicht nur in der Einflusssphäre des Herstellers. Viele Firmen hätten sie sich zu einem großen Teil auch selbst zuzuschreiben: „Firmen, die sich auf das einlassen, was SAP kann, fahren erfahrungsgemäß besser als solche, die mit aller Macht existierende, historisch gewachsene Prozesse abbilden wollen.“
SAP habe inzwischen so viel Erfahrung von Kunden in seine Produkte integriert, dass es „in weiten Bereichen nicht mehr viel gibt, was sich damit nicht tun lässt“. Das Rad jeweils neu zu erfinden sei aber nicht nur bei der Anschaffung teuer und langwierig, es räche sich auch im späteren Betrieb durch höhere Kosten bei der Qualitätssicherung und der – zumindest teilweisen – Abkopplung von technischen Verbesserungen. „Bei jeder Anpassung sollte daher ganz genau überlegt werden, ob sie wirklich einen Mehrwert für das Unternehmen bietet“, empfiehlt Treitz. Zwar komme kein Unternehmen ohne Eigenentwicklungen aus, aber der Umfang sei in vielen Fällen sehr fraglich.
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