Das Münchner Projekt Virtual Reality Space Theatres (VRST) will die Kinowelt revolutionieren. Durch die Verknüpfung von Spiel und Film soll der Zuschauer in Zukunft aktiv in den Handlungsablauf von 3D-Filmen eingebunden werden.
Per Gamecontroller, wie sie auch Spielkonsolen haben, darf das gesamte Kinopublikum in das Geschehen auf der Leinwand eingreifen. Je nach Filmszene ist dabei die Mitbestimmung aller Teilnehmer oder verschiedener Gruppen wie bestimmter Sitzreihen oder auch einzelner Kinobesucher denkbar. Über einen Zentralrechner werden die Entscheidungen aus dem Massencomputerspiel nach demokratischen Kriterien in den Filmverlauf eingespeist. „Wir wollen gemeinschaftliches Spielen mit 3D-Projekten im Kinosaal kombinieren“, zitiert „Die Welt“ VRST-CEO Josef Striedl.
Der Zentralrechner, der das Filmspiel koordinieren soll, wird mit Informationen von 200 bis 300 Controllern gefüttert. „Technisch ist die Umsetzung dieser Idee komplex, mit heutiger IT-Technologie aber leicht lösbar“, sagt Striedl. Sogenannte Shutter-Brillen, die von den Teilnehmern getragen werden, sollen einen zusätzlichen 3D-Effekt erzeugen, der durch das schnelle Wechseln von transparenten und undurchsichtigen Brillengläsern erzeugt wird. Dafür ist eine Koppelung mit den an den Sitzen angebrachten Projektoren erforderlich. Für das nötige Klangerlebnis sorgt eine Technik, die Sounds flächendeckend im Raum verbreitet.
Nach den Vorstellungen der Betreiber sollen die 3D-Filmspiele 45 Minuten dauern. Um das Projekt zu realisieren, ist VRST Kooperationen mit AMD, Logitech und Iosono, einer Abteilung des Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie, eingegangen. In Zukunft sei eine Installation in verschiedenen Kinos möglich. Informationen der Financial Times Deutschland zufolge hat VRST einen Vorvertrag mit der Kinokette Cinestar unterzeichnet. Eine Präsentation der ersten Produktionen soll im Februar kommenden Jahres auf der Berlinale erfolgen.
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