Eineinhalb Jahre nach einem folgenreichen Denial-of-Service-Angriff hat das estländische Verteidigungsministerium einen detaillierten Bericht zu dem Vorfall veröffentlicht. Der Report konzentriert sich sowohl auf Präventivmaßnahmen, um weitere Angriffe zu verhindern, als auch auf die erforderliche länderübergreifende Zusammenarbeit, um die globale IT-Sicherheit in Zukunft zu wahren.
Im Mai 2007 war eine Serie von DoS-Attacken auf die baltische Nation niedergegangen. Auslöser war die Versetzung einer Statue zu Ehren eines unbekannten gefallenen russischen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg. Während der dreiwöchigen Angriffsphase konnten lokale Provider ihren Service nicht aufrechterhalten. In dem über dem europäischen Durchschnitt vernetzten Estland waren Teile der Bevölkerung tagelang nicht mehr in der Lage, Nahrung und Kraftstoff zu kaufen oder Online-Banking zu nutzen.
Sicherheitsexperte Gadi Evron erklärte bei der Black-Hat-Konferenz 2007, die Angriffe seien weder von der Russischen Föderation noch einer anderen Regierung durchgeführt worden. Vielmehr seien die Attacken das Ergebnis eines Flash-Mobs von Hackern überall aus der Welt gewesen. Im Januar wurde ein russischer Student in Estland für seine Beteiligung an dem Vorfall verhaftet.
Der Bericht fordert ein gestaffeltes Sicherheitssystem, umfassende Aufklärung über aktuelle Möglichkeiten zum Schutz vor Angriffen, die Entwicklung eines rechtlichen Rahmens für IT-Sicherheit und internationale Kooperation für eine globale Cybersicherheit in der Zukunft.
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