Peter Dewald, Geschäftsführer der Sage Software GmbH, konnte sich während der Produktvorstellung am Dienstag in München ein schelmisches Grinsen nicht immer verkneifen. Verständlich, denn glaubt man den Produktbeschreibungen, dann hat Sage mit ERP X3 jetzt genau die Lösung im Portfolio, die Business One oder Business by design von SAP immer hätte sein sollen: die eierlegende Wollmilchsau für den gehobenen Mittelstand.
Zwar verlässt auch Sage damit gewohntes Terrain, ganz ohne Erfahrung muss der Anbieter aber in dem neuen Markt nicht auskommen: Viel hat er von den 2006 mit dem Zukauf von Bäurer gewonnnen anspruchsvollen Kunden in Fertigung und Handel gelernt. Viel Know-how kommt aber auch von der hierzulande bisher wenig beachteten, ursprünglich französischen Software Adonix X3. Ihre Anfänge reichen bis 1979 zurück, von Sage übernommen wurde sie im November 2005.
Der Funktionsumfang von Sage ERP X3 deckt Produktion, Finanzen, Verkauf, CRM, Einkauf und Warenbestand ab. Abgerundet wird er durch eine alle sechs Bereiche umfassende Business-Intelligence-Lösung auf Grundlage von Crystal Reports. Andere Unternehmensaufgaben, etwa Personalwirtschaft, will der Anbieter auf Nachfrage durch bestehende Angebote aus seinem Programm abdecken oder über Standardschnittstellen anbinden.
Die Mittelstandslösungen „Bäurer Industry“ und „Bäurer Trade“ sollen nach wie vor angeboten werden. „Sage ERP X3 wird das existierende Produktangebot nicht ersetzen, sondern es sinnvoll ergänzen“ so Dewald. Sage sucht für ERP X3 also vor allem nach neuen Kunden. „Idealtypisch wäre das ein mittelständischer Betrieb mit 150 bis 2500 Mitarbeitern, der sich gerade anschickt, die internationale Expansion vorzubereiten.“ Ihm könne Sage in 35 Ländern weltweit mit angepassten Versionen (in neun Sprachen sowie den jeweiligen rechtlichen und buchhalterischen Anforderungen) zur Seite stehen.
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