„Die Änderung der SAP-BI-Produktstrategie bietet einen Anlass, einerseits die eigene BI-Strategie und andererseits den aktuellen Stand der Projekte hinsichtlich der Zielsetzungen beziehungsweise der Zielerreichung zu überprüfen und neu auszurichten“, sagt Wilmsmeier. Dazu gehören seiner Meinung nach die Bewertung des bisherigen Status mit Abgleich der Ziele und Ergebnisse, eine Analyse eventueller Hemmfaktoren in der Umsetzung des BI-Strategieprogramms sowie die Definition neuer Anforderungen und Ziele.
Als zweiten Punkt sieht Wilmsmeier erheblichen Konsolidierungsbedarf der Infrastruktur: „Viele Unternehmen haben eine gewachsene Infrastruktur mit vielen Systemen und unterschiedlichen Werkzeugen verschiedener Hersteller – oft aufgrund fehlender oder unzureichender Funktionalität in der strategischen Plattform.“ Die Konsequenz seien zu hohe Betriebskosten und unnötige Redundanzen. Viele Unternehmen müssten daher eine schrittweise Konsolidierung planen und einleiten.
Architekturkonzepte wie SOA oder die kommende Business-Process-Plattform (BPP) von SAP sollten nach Ansicht von Wilmsmeier berücksichtigt sein. Insbesondere müsse eine klare Trennung zwischen Plattform (Datenbereitstellung) und Applikation (Nutzung von Daten und Informationen) nach dem Prinzip „Information kommt aus der Steckdose“ vorgesehen sein.
Der Experte empfiehlt zudem, darauf zu achten, dass Werkzeuge zukünftig einfacher bedienbar sind und die Benutzer der BI-Tools eine Analyse von Daten selbständig in die Hand nehmen können. Dies verlange eine größere Vernetzung von Inhalten und höhere Interaktivität. Dafür müssten Plattformen geschaffen und die Mitarbeiter darauf vorbereitet werden, damit der Wechsel vom Konsumieren zum Produzieren von Information gelinge.
In der Kombination der Stärken von SAP und Business Objects sieht der Berater die Gelegenheit, eine klare architektonische Trennung zwischen Plattform und analytischer Applikation einzuführen. Diese Umsetzung stelle aber neue Anforderungen an die BI-Organisation. Eine klare Definition und Verteilung von Rollen sei die zentrale Voraussetzung dafür.
Schließlich wachse Business Intelligence der nächsten Generation über die traditionellen Grenzen von Analyse und Reporting hinaus. Es umfasste auch die direkte Versorgung der in einem Geschäftsprozess zuständigen Entscheidungsträger mit relevanten Informationen. „Um eine Einbettung in Geschäftsprozesse und damit eine Optimierung der Wertschöpfung zu erreichen, muss sich BI zukünftig als Service verstehen und als solcher technisch umgesetzt werden.“
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