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Symantec steigt groß ins SaaS-Geschäft ein

ZDNet: Besteht nicht vielmehr die Gefahr, dass sie Ihr bisheriges Produktportfolio, aber auch Ihr Angebot an Managed Security Services kannibalisieren?

Brussamolino: Nein. Wir sehen darin vor allem einen zusätzlichen Vertriebskanal. Anders als bei SaaS setzen wir für Managed Services bislang eine Sicherheitsinfrastruktur beim Kunden voraus. Sprich: Wir machen kein Komplett-Outsourcing, sondern nur eine Art Outtasking, bei dem wir die Security-Infrastruktur aus der Entfernung steuern. Sowohl für unsere Service- wie für unser Produktkunden eröffnet sich mit SaaS die Möglichkeit, den Aufwand für Hard- und Software-Ausgaben durch ein Abonnement von Sicherheitsleistungen nach Nutzung zu ersetzen. Bei Software-as-a-Service spielen Kosten eine enorme Rolle.

ZDNet: Also doch Kannibalisierung…

Brussamolino: Nein. Es geht bei Cloud-Computing auch um Vertrauen. Nicht jedes Unternehmen – denken Sie an Behörden – möchte seine Daten einem Dienstleister anvertrauen. SaaS und Managed Services weisen Wachstumsraten von über 20 Prozent aus, wobei SaaS zwar rascher wächst, aber von einem weit niedrigerem Niveau aus.

ZDNet: Konzernweit macht das Service-Geschäft allerdings nur fünf Prozent des Umsatzes aus.

Brussamolino: Tatsächlich liegt unser Anteil in Europa bei rund zehn Prozent, allerdings geht es uns vor allem um Beratung, während in den USA eher Managed Services nachgefragt werden.

ZDNet: Wenn Sie also beide Geschäftsmodelle weiterverfolgen, dann böte es sich doch an, die zusätzlichen Rechenzentren für beide Aufgaben zu nutzen?

Brussamolino: Ja, das ist definitiv unser Ziel. Wir können dann unsere Outtasking-Lösungen weltweit kundennäher anbieten und unser Geschäft auch hier in Europa ausbauen.

ZDNet: Ihre Mitbewerber kritisieren den Symantec-Ansatz bei Managed Services, Storage- und Security-Management als eine Aufgabe zu behandeln – nicht weil sie das grundsätzlich für falsch hielten, sondern weil damit die Kunden gezwungen würden, klare und bewährte Organisationsstrukturen zu ändern.

Brussamolino: Die Argumentation zeigt ja, dass wir richtig liegen. Und wir haben für unser Konzept eine Reihe von Kunden gefunden, auch in Deutschland. Aber wir sind nicht missionarisch. Wir erbringen unsere Dienste so, wie es der Kunde für sich am besten erachtet.

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ZDNet.de Redaktion

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