Die Nachrichten liefern in diesen Tagen eindrucksvolles Anschauungsmaterial zu einem der wichtigsten Themen der IT-Industrie: Dokumentenmanagement, heute häufig auch Enterprise Content Management (ECM) genannt. Das auf den ersten Blick eher dröge anmutende Thema ist der Stoff, aus dem der Ärger für die Verantwortlichen der Krise gemacht ist. Denn die Entschuldigung von Vorständen und Aufsichtsräten, man habe das alles nicht gewusst oder nicht wissen können, zählt bei genauerer Betrachtung nicht.
Die Bosse müssen zwar nicht jeden einzelnen Rechnungsbeleg persönlich prüfen, sind jedoch per Gesetz verpflichtet, dass die nötigen Instrumentarien in ihren Unternehmen installiert sind und genutzt werden. Ist das nicht der Fall, können sie dafür durchaus ins Gefängnis gehen, zumindest in den USA. Hierzulande ist man noch nicht ganz so weit, doch das wird angesichts der Nachbearbeitung der schweren Krise möglicherweise kommen.
In einem interessanten Blogposting geht US-Kollege Paul Murphy auf die Schwierigkeiten für IT-Manager in den USA im Zusammenhang mit der Kreditkrise ein. Die Quintessenz: Leider herrscht noch reichlich Chaos – angefangen von der Definition von Begriffen wie Compliance bis zur Erkenntnis, was die mittlerweile reichlichen Angeboten der Softwareindustrie wirklich leisten können. Oder was eben auch nicht.
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