Categories: WorkspaceZubehör

Studie: Provider-Warnungen schrecken Musikpiraten ab

Musikpiraten lassen sich offenbar von Warnungen seitens der Internet Service Provider (ISP) abschrecken. Wie eine Untersuchung von Entertainment Media Research (EMR) unter 1500 britischen Konsumenten zeigt, haben die Nutzer großen Respekt vor drohenden Konsequenzen im Fall von Urheberrechtsverletzungen. Knapp 75 Prozent der Befragten würden das Herunterladen von illegalen Plattformen einstellen, wenn sie einen Warnbrief von ihrem Provider erhielten.

Auch das wachsende Angebot an legalen Downloadplattformen trägt der Studie zufolge dazu bei, dass sich immer mehr Musikfans von illegalen Angeboten abwenden. Rund die Hälfte der Befragten gab an, ihre Downloads von legalen Seiten zu beziehen.

In Großbritannien haben sich einige Provider im Lauf dieses Jahres mit der Musikindustrie verbündet und beteiligen sich an der Bekämpfung von illegalem Filesharing. Im Zuge der Zusammenarbeit werden Warnbriefe an Kunden versendet, die im Verdacht stehen, Urheberrechte zu verletzen. Laut EMR hat dieser Schritt bereits Wirkung gezeigt, da sich viele Kunden jetzt von ihren Providern „beobachtet fühlen“. Datenschützer und Gegner der Aktion kritisieren allerdings den Eingriff in die Privatsphäre der Konsumenten.

In Deutschland ist ein solches Vorgehen bis dato rechtlich unmöglich. „Internet Service Provider sind für das Verhalten ihrer Kunden nicht verantwortlich, sie dürfen noch nicht einmal davon Kenntnis nehmen, weil sie sonst das Telekommunikationsgeheimnis verletzen“, sagt Oliver Süme, Vorstand des Verbands der deutschen Internetwirtschaft (Eco). Wenn Provider ihre Kunden über Gefahren im Internet aufklärten, sich gegen Missbrauch und kriminelle Internet-Inhalte engagierten, dann täten sie dies aus gesellschaftlicher Verantwortung. Versuche, Kunden zu kriminalisieren seien in jedem Fall abzulehnen und zum Scheitern verurteilt. „So etwas führt nur dazu, dass sich in kürzester Zeit Techniken zur Umgehung der User-Überwachung etablieren.“

Laut der britischen Studie sind die hartnäckigsten Musikpiraten in den jüngeren Altersgruppen zu finden. Etwa 58 Prozent der 13- bis 17-Jährigen sagten, sie bezögen illegale Downloads. Gleichzeitig sind insgesamt 61 Prozent jener, die geschützte Inhalte herunterladen, überzeugt, dass die Provider ihre Aktivitäten mitverfolgen.

Erstmals seit EMR diese Studie durchführt, übertreffen die legalen Downloads mit 51 Prozent die illegalen. Das verbreiterte Angebot von Musikplattformen greift vor allem bei älteren Nutzern. Beispielsweise nutzen über 40 Prozent der über 35-Jährigen mindestens einmal im Monat legale Downloadplattformen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

19 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

2 Tagen ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

2 Tagen ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

2 Tagen ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago