Das von den Kazaa- und Skype-Gründern betriebene Online-Videoportal Joost ist heute mit einem veränderten Seitenkonzept neu gestartet. Mussten User bisher eine Clientsoftware herunterladen und installieren, um den Dienst verwenden zu können, lässt sich die aktuelle Version nun mit einem Flash-Player direkt im Browser nutzen.
Eine weitere wesentliche Neuerung ist die Einbindung sogenannter „Social Tools“. Sie verbinden diverse Funktionen, die Joost-Nutzern bei der Suche nach spezifischen Inhalten helfen sollen. Um gegenüber großen Konkurrenzanbietern wie Youtube und Hulu zu bestehen, hat der Dienst zudem Kooperationen mit TV-Sendern und Hollywood-Filmstudios geschlossen. Nach eigenen Angaben bietet Joost seinen Nutzern derzeit 46.000 professionell produzierte Videos mit einer Laufzeit von insgesamt 8000 Stunden an.
„Für die neu gestartete Flash-basierte Joost-Seite haben wir den bisherigen Peer-to-Peer-Ansatz als Distributionsmethode für unsere Videos aufgegeben“, erklärt Joost-Chef Mike Volpi gegenüber der New York Times. Dieser werde in Zukunft nur noch zur Übertragung von Live-Events zum Einsatz kommen. Um sich von anderen Anbietern wie Youtube und Hulu abzusetzen, werde man sich verstärkt für exklusives Videomaterial engagieren. „Wir wollen Joost als alternativen Internetpartner für Medienunternehmen positionieren, die vor Google Angst haben und Hulu skeptisch gegenüberstehen.“
Auf Nutzerseite will Joost vor allem mit einem „erweiterten Seherlebnis“ punkten, das die Integration von verschiedenen interaktiven Funktionen und Social-Networking-Elementen ermöglichen soll. „Um das Seherlebnis wirklich erweitern zu können und den Unterschied zwischen TV und Internet stärker hervorzuheben, müssen die Community-Aspekte forciert werden“, so Volpi. So haben Nutzer des Videoportals nun beispielsweise Einblick darin, welche Beiträge befreundete Mitglieder auf Joost sehen. Außerdem können sie ihr Programm mit anderen austauschen oder sich zu Fangruppen bestimmter Sendungen, Charaktere oder Schauspieler zusammenschließen. Per Newsfeed ist es möglich, eigene Aktivitäten oder die von Freunden auf Webseiten wie Facebook zu posten.
Nach eigenen Angaben wird das Joost-Angebot neben vielen kürzeren Beiträgen auch Filme in voller Länge im Programm haben. Sie stammen aus Kooperationen mit TV-Sendern wie CBS, MTC und Nickelodeon sowie von Medienunternehmen wie Viacom und Warner Brothers. Allein 18.000 Musikvideos und TV-Shows werden von den Musiksendern MTV und VH1 zur Verfügung gestellt.
Allerdings sind die Inhalte auf Joost regional beschränkt. Das bedeutet, dass sie nur in den Regionen abrufbar sind, in denen auch die entsprechenden Sender empfangen werden können. Ein Großteil des Angebots bleibt damit vorerst US-Nutzern vorbehalten.
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