Categories: Unternehmen

Analysten: IT-Branche drohen Milliardenverluste

Technologiekonzernen wie Microsoft oder Intel drohen im kommenden Jahr Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe. Zu diesem Ergebnis kommt Jane Snorek, Analystin von First American Funds in Minneapolis. Sie prognostiziert, dass die 3,41 Billionen Dollar schwere Branche aufgrund der anhaltenden Finanzkrise und der daraus resultierenden Kreditverknappung 2009 mit einem Einbruch von bis zu 170 Milliarden Dollar rechnen muss.

Einem Bloomberg-Bericht zufolge hat die Krise den Technologiesektor in den Bereichen Computer, Software und Telekom bisher kaum negativ beeinflusst. Allerdings würden die Budgets für neue Technologien nicht nur bei Finanzkonzernen gedrosselt. Die zurückhaltende Kreditvergabe führe auch zu Investitionskürzungen bei anderen Unternehmen, was die Verkäufe einbrechen lasse. Damit drohe der Branche der erste Rückgang seit 2001, als die Dotcom-Blase gerade geplatzt war.

Die Umsätze von Technologiekonzernen werden im Jahr 2009 stagnieren oder um bis zu fünf Prozent fallen, so die Prognose der Analystin. Erste Anzeichen von Auswirkungen auf den Sektor durch die Finanzmarktturbulenzen hätten die vergangenen beiden Wochen geliefert. „Das Geschäft kam praktisch zum Erliegen“, sagt Snorek. Bestellungen und Aufträge seien aufgrund der großen Ungewissheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung verschoben oder storniert worden. Die drohende konjunkturelle Flaute trage dazu bei, dass auch Unternehmen derzeit von Zukäufen und Investitionen absähen.

2001 fielen die Technologie-Ausgaben der UBS zufolge um sieben Prozent. Den Grund für den schwächer erwarteten Einbruch 2009 sieht Snorek im geringeren Bestand bei den Unternehmen als vor sieben Jahren.

Während das Konsumverhalten und die Ausgaben im privaten Sektor in diesem Jahr gebremst wurden, seien Unternehmensbudgets im Technologiebereich bis dato auf einem konstanten Niveau geblieben, so Snorek. Diese Situation habe sich durch den reihenweisen Kollaps mehrerer Finanzdienstleister jedoch schlagartig geändert. Dadurch hätten sich viele Business-Kunden davon „überzeugen“ lassen, ihre Technologie-Etats zu reduzieren, was die Branche im kommenden Jahr zu spüren bekommen werde.

Nach Daten des Marktforschungsunternehmens Forrester Research haben bereits mehr als 40 Prozent der Business-Kunden Kürzungen an ihren Technologie-Budgets vorgenommen. Zudem versuchten rund 70 Prozent der Unternehmen, ihre Kosten durch Neuverhandlungen von Verträgen zu senken.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

5 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

6 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

6 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

6 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

6 Tagen ago