SAP hat auf der TechEd 2008 in Berlin Details zur weiteren Integration des Ende vergangenen Jahres übernommenen Business-Intelligence-Spezialisten Business Objects genannt. Mit den intern als „Pioneer“ und „Newton“ bezeichneten Projekten soll die Zusammenführung der Produktlinien bis 2010 weitgehend abgeschlossen sein.
Wie in der Branche zuvor gemutmaßt, sollen Bex-Report-Designer und Bex-Web-Analyzer zugunsten der Reporting-Werkzeuge Crystal Reports und Web Intelligence von Business Objects künftig nicht mehr weiterentwickelt werden. Die für nächste Woche und kommendes Jahr geplanten Enhancement-Packs sind die letzten Verbesserungen, danach werden sie in den Maintanence-Modus überführt.
Abgekündigt werden sollen sie jedoch noch lange nicht, sagen Lothar Henkes, Senior Director SAP NetWeaver BI Solution Management, auf Seiten von SAP und Thierry Audas, Senior Manager SAP BI Solution Management auf Seiten von Business Objects. Beide empfahlen Kunden jedoch, langfristig in diesem Bereich auf die Tools von Business Objects zu setzen, etwa auf Polestar. Ebenfalls von Business Objects überleben wird Xcelsius. Die bereits heute vorhandene Flash-Unterstützung soll erweitert und tiefer integriert werden. Damit löst es mittelfristig SAPs Web Application Designer ab.
Das unter anderem von den Marktforschern von BARC für 2009 erwartete OLAP-Produkt „Pioneer“ verspätet sich etwas. Es soll im ersten Quartal 2010 auf den Markt kommen und „Voyager“ ablösen. Ein Enhancement-Pack im vierten Quartal 2010 soll Funktionen der Bex-Reihe von SAP mit denen von Business Objects Voyager verbinden und das Tool tiefer in SAPs NetWeaver-Plattform integrieren.
Henkes und Audas betonten in ihrer gemeinsamen Präsentation auf der SAP-Veranstaltung, wie gut sich die Produktreihen ergänzten: SAP in SAP-Umgebungen und für Experten, Business Objects in heterogenen Umgebungen mit unterschiedlich qualifizierten Anwendern. Ein Schlüsselrolle werde künftig außerdem dem SAP NetWeaver BI Accelerator zukommen. Er soll dafür bis 2010 mit den Frontend-Fähigkeiten von Crystal Reports hübsch gemacht werden.
Unter dem Stichwort Agile BI kündigten Henkes und Audas außerdem ein verstärktes Engagement des Konzerns bei den sogenannten „Lightweight Modeling- und Analyse-Tools“ an. Damit soll dem Bedürfnis der Kunden nach Ad-hoc-Abfragen aus unterschiedlichen Quellen Rechnung getragen werden, die von den Fachabteilungen angestoßen werden können. Wenn sich diese bewährten, könnten sie nach der Überprüfung durch die IT auch in den BI Accelerator aufgenommen werden.
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