T-Mobile G1 mit Android: Open-Source-Handy im Test

Es ist gut ein Jahr her, dass Google die Open Handset Alliance bekannt gegeben hat, die an dem Handy-Betriebssystem Android arbeitet. Kurz darauf kamen in Foren und Blogs die ersten Gerüchte auf – um ein kleines Gerät namens HTC Dream. Inzwischen hat dieses Smartphone schon fast einen Hype entfacht, wie es bislang nur Apple mit dem iPhone vermochte. Und: Es könnte das erste Gerät werden, das Apple von seinem Thron stößt. Egal, ob man das iPhone mag oder nicht – es hat auf jeden Fall Maßstäbe in puncto Design und Bedienbarkeit gesetzt.

Am 23. September, also vor etwa drei Wochen, haben Google, HTC und T-Mobile ihren Spross vorgestellt. Das HTC Dream heißt nun offiziell T-Mobile G1, und die Reaktionen im Publikum reichten von „Das soll das G1 sein?“ bis „Ich will das sofort haben!“. Auf den ersten Blick wirkt das Smartphone etwas klobig, hat dafür aber einiges zu bieten, was Apple mit seinen Handys nicht kann. Copy and paste zum Beispiel, eine bessere Kamera, Unterstützung von MMS (die man beispielsweise für das Handy-Ticket der Deutschen Bahn benötigt) oder Google Street View.

Allerdings gibt es auch kleinere und größere Haken. Beispielsweise unterstützt das Smartphone weder die Musikwiedergabe über Stereo-Bluetooth (A2DP) noch Microsoft Exchange oder Videoaufzeichnungen. Diese Funktionen könnten in Zukunft zwar per Software nachgerüstet werden, aber dennoch bleibt die Überlegung, warum man sie nicht gleich adaptiert hat: HTC, T-Mobile und Google hätten hier die Chance gehabt, die Messlatte ein deutliches Stück höherzulegen.

Trotz alledem hat das Android-Betriebssystem genügend Potenzial auf dem G1 und auf allen Smartphones mit Android, die noch folgen werden. Aus Handys werden Mini-Computer, und je mehr Anwendungen für Android zur Verfügung stehen, desto nützlicher ist das System. Derzeit hat der Application Store von Google um die 35 Programme zu bieten. Besonders viel ist das nicht. Dennoch zieht dieses Gerät potenzielle Käufer an wie ein Magnet – denn in den USA ist es bereits vor seinem offiziellen Marktstart ausverkauft, und anderswo noch nicht zu haben.

Das G1 ist allerdings nicht das richtige Telefon für Käufer, die vom klassischen Handy zum ersten Smartphone wechseln wollen. So einfach zu bedienen wie das Apple-Handy ist es nicht. Auch Geschäftskunden sollten lieber noch warten, bis mehr Unterstützung, Erfahrung und Programme für den Firmeneinsatz zur Verfügung stehen. Im Moment ist das G1 primär für Early Adopters und Gadget-Freunde geeignet, die gerne frickeln, ausprobieren und die Ersten sein wollen, die eine neue Technik in den Händen halten. Unabhängig davon bleibt es spannend, welche Applikationen für Android noch kommen und welche weiteren Handys mit dem Google-Betriebssystem in nächster Zeit erscheinen. Denn Potenzial ist vorhanden.

Das G1 ist ab dem 22. Oktober in den USA in den Farben Schwarz und Bronze erhältlich. Dort kostet es bei T-Mobile knapp 180 Dollar – mit Zweijahresvertrag. Schon im November kommt das Smartphone auch nach Europa – zunächst nach England, im ersten Quartal 2009 auch nach Deutschland.

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ZDNet.de Redaktion

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