Internet überholt Zeitung als Informationsquelle

Das Internet setzt seinen Siegeszug bei den deutschen Anwendern fort: So nutzen mit 22,1 Millionen Menschen mittlerweile bereits 45 Prozent der Bundesbürger im Alter zwischen 14 und 64 Jahren täglich das Web. Allein im vergangenen Jahr kamen 2,5 Millionen tägliche Internetnutzer hinzu. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) in der aktuellen „Allensbacher Computer- und Technik-Analyse“ (ACTA) für das Jahr 2008.

„Mit dem Internet verschiebt sich nicht einfach nur das Mediengefüge, sondern es entsteht vielmehr eine völlig neue Informationskultur“, erklärte IfD-Geschäftsführerin Renate Köcher laut Spiegel-Bericht gestern in München. Diese Entwicklung habe für die klassischen Medien besonders bei jüngeren Nutzern einschneidende Konsequenzen. So sei das Internet im Informationsalltag der Unter-40-Jährigen hierzulande bereits präsenter als die Zeitung.

Während die Zeitungsbranche mit sinkenden Auflagen- und Verkaufszahlen in Folge der Abwanderung vieler Leser ins Web kämpft, erfreuen sich Nachrichtenportale zunehmender Beliebtheit. Die Online-Plattform des Magazins Spiegel erreicht laut ACTA 2008 nunmehr etwa drei Millionen Nutzer pro Woche, was einem Wachstum von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch andere Nachrichtenportale wie FAZ.net (47 Prozent), Welt Online (39 Prozent) oder Bild.de (41 Prozent) erzielten große Zuwächse.

Besonders deutlich wird die Verschiebung in der Mediennutzung laut der ACTA-Analyse bei den jüngeren Bundesbürgern mit Hochschul- oder Fachschulabschluss. So gaben in der Gruppe der 20- bis 39-Jährigen mit 51 Prozent bereits mehr als die Hälfte der Befragten an, das Internet als wichtigste Informationsquelle für das aktuelle Geschehen zu nutzen. Die Zeitung, die immerhin noch 46 Prozent als wichtigste Quelle sehen, wurde somit in diesem Jahr erstmals überholt.

Auch die Bedeutung des klassischen Fernsehens beginnt in dieser Altersgruppe zu bröckeln. Erzielte der TV-Bereich noch vor drei Jahren einen Wert von 74 Prozent, zeichnet sich 2008 mit einem Rückgang auf 67 Prozent ein deutlicher Abwärtstrend ab.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

2 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

20 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

22 Stunden ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

23 Stunden ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago